Date: August 31, 2004 at 09:11:53
From: Bernd Schlueter, [ga4d3.g.pppool.de]
Subject: Werner, also das wird jetzt langsam Blödsinn oder nicht?
Das wußte ich noch nicht, dass Diesel bei 1 bar destiliert wird, Siedebereich 170 bis 370 Grad. Ich dachte, bei 250 Grad sei Schluss mit der Stabilität von Kohlenwasserstoffketten. Bei Fetten für die Nahrungsmittelindustrie schon weit unter 200 Grad. Dann machen die ja ein ganz schönes Geschäft damit. Ich schätze mal, so 2 kg pro Sekunde und Quadratmeter Kolonnenquerschnitt? Bei Benzin mehr.
Über die Temperatur regeln ohne Druckveränderung geht doch gar nicht, du meinst sicherlich die Veränderung der Temperatur der Sumpfheizung? Die verändert dann den Durchsatz und darüber auch Trennleistung und Qualität.
Das eröffnet aber doch neue Perspektiven, auch die für Pöl: Dann ließe sich Pöl bei common rail ja sicherlich auch so nahe an 400 Grad erhitzen und wir erhalten eine weitaus bessere Zerstäubung und Zündwilligkeit. Düsen sollte man so bauen können, dass sie das aushalten. Die Verdampfungswärme von Ölen liegt ja gar nicht so hoch. Das hieße, wir könnten unsere Gasmotorexperimente sogar mit Pöl im serienmässigen common rail-Diesel durchführen?
Mal rechnen, um 1 Liter Pöl um 300 Grad zu erwärmen, benötigen wir 300 mal 1,6 kJ, also ca 500 kJ, verglichen mit 40.000 kJ Verbrennungswärme sind das 1,25% und bei 20% Umsetzung in elektrische Energie sogar 6,25% dieser elektrischen Leistung.
Da lohnt dann wohl nur die Vorheizung mit Abgas, zumal die Energie umsonst ist und dem Motor noch einmal 1,25% Abwärmeenergie nutzbringend zurückgeführt werden.
Rapsöl siedet bei 210 Grad und verkokelt allerspätestens bei 320 Grad. Ich vermute aber immer noch, viel früher...Kokos und die meisten anderen Öle liegen günstiger.
Um aus den 50% Abgasverlusten 1,25% Pölaufwärmeenergie abzuzweigen, reicht ein kleiner Bypass durch einen druckfesten Wärmetauscher gleich nach der Hochdruckpumpe. Das sind ja richtig gute Perspektiven mit deiner Bemerkung.
Für die theoretische Methaneisabtauung vermute ich auch keine großen Probleme: Tritt Gas aus, sinkt sogar der Schmelzpunkt. Zwar sind die benötigten Wärmemengen gewaltig größer, aber in den 50% Abgasverlusten steckt schließlich Energie genug. Eine elektrische Tankheizung a la Christian und Gary scheidet da allerdings aus.
Allerdings kann man Methanhydrat nicht rein gewinnen, man müsste ausgasen lassen und wieder in sauberem Wasser einfrieren. Dann steck die Klötze mal in den Tank!
Das Zeugs scheint ja einen irren Schmelzverzug zu haben, anders kann ich mir nicht erklären, dass man die Klötze anfassen kann und in der Hand abfackeln. Im Temperaturgleichgewicht stehen die bei 1 bar nicht. Wahrscheinlich besteht das Gleichgewicht nur an der gestörten Oberfläche zur Luft oder zum flüssigen Wasser???
Also, ich sehe das als Methangasquelle an, man kann große Drucklager unterirdisch, mit Kühlung und Heizung anlegen, sonst nichts mehr. Aber auch da ist ein unterirdischer Gasdrucktank wohl billiger.
Dumme Frage: Wie heiß ist eigentlich Pommesöl in der Frittenbadewanne? 160 Grad?
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