Date: December 13, 2004 at 00:51:29
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Subject: Alaska fürchtet riesige Öl-Katastrophe
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12. Dezember 2004 Druckversion | Versenden | Leserbrief
HAVARIERTER FRACHTER
Alaska fürchtet riesige Öl-Katastrophe
Rund 15 Jahre nach dem Untergang der "Exxon Valdez" droht Alaska eine neue Öl-Pest. Laut einem Zeitungsbericht sollen bis zum Morgen mehr als 600.000 Liter Schweröl aus einem vor der Küste havarierten Frachter ausgelaufen sein. Stürmisches Wetter hat bislang jeden Versuch scheitern lassen, das Öl zu bergen.
Anchorage - Nach Berechnungen der "Anchorage Daily News" ist damit etwa ein knappes Drittel der zwei Millionen Liter schweren Öls aus der "Selendang Ayu" ausgetreten. Auf Luftaufnahmen sei zu erkennen, dass aus beiden Hälften des vor der Insel Unalaska gekenterten und auseinander gebrochenen Schiffes Öl austrete, teilte ein Mitarbeiter der US-Küstenwache mit. Bisher sei es nicht gelungen, an Bord des Wracks zu gehen, um die Schäden in Augenschein zu nehmen. "Wir arbeiten hier in einer abgelegenen Gegend mit derzeit schwierigen Witterungsverhältnissen", sagte er.
Heftige Winde und stürmische See behinderten seit Tagen die Bemühungen, die Ausbreitung des Ölteppichs zu verhindern. "Dies ist eine wirklich außergewöhnlich schwierige Operation", sagte Lynda Giguere von der Alaska-Umweltschutzbehörde laut "Seattle Times". Auch die Versuche, mit Seebarrieren Buchten zu schützen, in denen Fischzucht betrieben wird, gelangen angesichts des schlechten Wetters und hoher See nur teilweise. Unklar ist bislang, ob das Öl bereits an die Küste geschwemmt wird.
Der betroffene Küstenabschnitt Alaskas in der Region der Aleuten-Inseln ist nur per Schiff und Hubschrauber zu erreichen. Das Gebiet rund 1300 Kilometer südwestlich der Stadt Anchorage ist Teil des Naturreservats Alaska Maritime National Wildlife Refuge und wichtiger Lebensraum für Seevögel und Meeressäuger. Naturschützer befürchten eine Umweltkatastrophe riesigen Ausmaßes: "Dies könnte sich zur größten Öl-Katastrophe seit dem Exxon- Valdez-Unglück entwickeln", sagte Greg Siekaniec von der Naturschutzbehörde Alaska Maritime Refuge der "Seattle Times". 1989 war der Tanker "Exxon Valdez" im Prince-William-Sund auf Grund gelaufen. Rund 40 Millionen Liter Öl verschmutzten damals einen fast 2000 Kilometer langen Küstenabschnitt. Tausende Vögel und Meerestiere starben.
Der unter malaysischer Flagge fahrende Frachter "Selendang Ayu" hatte Sojabohnen aus dem US-Bundesstaat Washington nach China transportieren sollen. In schwerer See war das Schiff am Dienstag auf Grund gelaufen und auseinander gebrochen. Am Mittwochabend war bei der Bergung der Besatzung ein Hubschrauber der US-Küstenwache abgestürzt. Vier der zehn Insassen konnten gerettet werden. Das Schicksal der sechs Übrigen blieb unklar. Die Suche nach ihnen wurde am Freitagabend eingestellt. Da sie keine Schutzkleidung trugen, besteht nach Einschätzung der Behörden keine Hoffnung, sie lebend zu bergen. 20 andere Besatzungsmitglieder des Getreidefrachters waren gerettet und an Land gebracht worden. Am Donnerstag dann war der havarierte Frachter in zwei Teile gebrochen.
Gruß Rhanie.
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