Date: December 16, 2004 at 06:07:27
From: Bernd Schlüter, [habb2.h.pppool.de]
Subject: Re: Radioaktivität und Statistik
Ich habe mich ja ein wenig mit Reaktorsicherheit befasst und damals alle Störfälle gelesen (gelbe "Kernenergie"-Beilagen). Krümmel kam zwar mehrfach vor, aber nicht gravierend. Karlsruhe kam aber überhaupt nicht vor, trotzdem weiß ich darüber mehr. Vor allem, was da getrieben wurde.
Also, ich würde mal davon ausgehen, dass die Leukämiefälle um Krümmel kein Zufall sind. War dies durch die Edelgase hervorgerufen, dürfte es kaum nachweisbar sein. Es gibt dort eine signifikante Häufung von Leukämiefällen. Übrigens, um jedes Kernkraftwerk herum messbar. Trotzdem nicht gerichtsrelevant. Das Militär rechnet mit den wirklichen Zahlen, den statistischen, die Gerichte nicht.
Also, in Krümmel war was, eine Sauerei, die nicht gemeldet wurde.
Aber, wofür regen wir uns auf? Wir hatten Cernobyl, offiziell mit nur 21 Toten, es sind statistisch Millionen, Hunderttausende in Deutschland, fern von der Störquelle in der Ukraine. Die Krümmel-Störfälle waren vergleichsweise zu vergessen.
Krümmel ist ein Kind von Hamburg.
Mors, mors.
Nach Cernobyl sollte man eigentlich erwarten können, dass man wieder ehrlicher wird. Wird man aber nicht.
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