Date: December 18, 2004 at 22:36:55
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-207-242.utaonline.at]
Subject: Re: Druckluftanlasser ...
Hallo Kollegen,
vor gut 30 Jahren war ich beruflich an Kraftwerksbaustellen unterwegs. Die dort immer eingesetzten Seilbagger mit ihrer extrem großen Reichweite (besonders mit Greifer oder Ziehschaufel) hatten Druckluftanlasser. Die Motoren hatten Kompressoren, die Druckluft für den nächsten Startvorgang in einen halbwegs behäbigen Vorratsbehälter gepumpt haben. Der Start war immer imposant: 2 Sekunden niederfrequentes, aber heftiges "Pfffttt-brrr-uuummm-bam-bam-bam-bam" und der Motor lief. Auch im tiefsten Winter. Daran erinnere ich mich noch genau.
Auch daran, daß ganz selten - aber doch - mal ein Baggermotor nicht gestartet werden konnte, weil ihm irgendwie "die Luft ausgegangen" war. Da hat man halt dann den Vorratsbehälter mit einem der, auf jeder Großbaustelle x-fach vorhandenen, Druckluftkompressoren aufgepumpt.
Dann gab es noch andere Baggermotoren, damals "neueren" Datums, die wurden schon per Preßluftflasche angelassen. Da erinnere ich mich, daß da 2 Flaschen vorhanden waren: eine zum aktuellen Starten und eine als Reserve.
Jeder damals halbwegs passable Seilbagger hatte pro Schicht 2 Bedienungsleute: den Baggerfahrer und den Baggerschmierer. Wenn sie sich gut miteinander verstanden haben, haben sie sich abgewechselt. Aber der Baggerschmierer war dafür alleinverantwortlich, daß Kraftstoff, Schmiermittel, Motoröl, Reserveseil samt Zubehör und eben auch Preßluft für den nächsten Start absolut sicher vorhanden war.
Leider weiß ich nicht mehr, wie denn diese Druckluftanlasser genau funktioniert haben. Falls da jemand noch irgendwelche Informationen für mich hätte, wäre ich dankbar. Es ist heute längst Nostalgie, das ist mir klar.
Das Thema nehme ich jetzt mal zum Anlaß, mich um den nächsten Termin für die BAUMA in München zu kümmern. Da trifft man gelegentlich noch einen der alten "Kämpfer".
Wünsche Euch ein schönes Wochenende!
MfG Hans F.
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