Date: April 21, 2005 at 10:12:40
From: Joachim S, [p5091bd4f.dip.t-dialin.net]
Subject: Querfahren und ABS
Hi Baffe,
wenn du mich schon fragst...
Ich hab ein paar bescheidene Experimente gemacht. Mir scheint, dass ABS ein paar Probleme hat, wenn das Auto richtig voll in der Kurve hängt.
Tritt man in dem Moment drauf, ist die Bremswirkung fast Null. Logisch, die Reifen können kaum noch Längskräfte übertragen. Man muss tatsächlich rauslenken, um nennenswert verzögern zu können.
Für "Drifterfahrene" ist das gewöhungsbedürftig, ich benutze die Bremse in solchen Situationen, um ohne Kurbelei das Auto nach draussen zu setzen. Dummes Beispiel, man schneidet eine Kurve, und wieder erwarten gibt es doch Gegenverkehr. (Ja ich weiss, sowas macht man nicht). Ist aber eine Situation, die ich ohne ABS besser beherrsche. Einfach drauflatschen, Tempo wird abgebaut, gleichzeitig geht das Auto über alle Räder nach aussen. Bremse wieder loslassen, weitermachen. Man ist zwar von der Ideallinie runter, hat aber auch genug Tempo abgebaut, um die Kurve weiterfahren zu können.
Dass das ABS beim Querschleudern plus Bremsen zumacht, ist wirklich gut. Das hat es bei meinen Tests auch gemacht. Ganz besonders wichtig ist das, wenn das Auto überdreht. Sobald die 90° Driftwinkel überschritten sind, und man dann die Bremse löst, geht das Auto nach draussen, das ist eigentlich immer der Baum oder der Graben. Wenn man den Dreher nicht mehr abfangen kann, ist die goldene Regel: Bremsen blockieren lassen, nicht mehr loslassen. Anscheinend hat das ABS nichts dagegen, und das ist gut so.
Im Rallyeauto würde ich mir ein ABS bei Regen durchaus gefallen lassen. Zumindest beim Anbremsen aus hohen Tempo. Die Bremsdosierung ist dort besonders knifflig. Ansonsten würde ich es abschalten.
Meine Tests fanden in einem Volvo statt. Diese halbmodernen, wo sie mit Frontantrieb anfingen.
Gruss Jo
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