Date: May 11, 2005 at 02:15:44
From: R.Lang, [p54aeb154.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re: Sacht mal, hat einer was von dem Sellafield Störfall in den Medien mitbekommen?
Ich würde lieber mal fragen, wie lange es dauert, das Zeug mit viel Meerwasser verdünnt bis unterhalb der Grenzwerte, bis das "Ohu" ins Meer entsorgt ist. Die Strömungsverhältnisse in der Irischen See werden die Fracht sehr schnell verteilen, ich hab mir das vor Ort angesehen, da geht jeden Tag ne Menge Wasser durch.
Ich nehme mal an, das die Nukleide in diesem Fall zu wertvoll sind um ins Meer zu verschwinden, nur nach einem Störfall braucht man Zeit um die ungeplant benötigten Systeme zu beschaffen die notwendig sind um dieses Teufelszeug wieder in die Flasche zurückzubringen. Sowohl das Plutonium als auch das Uran sind Brennstoff für Kernreaktoren, da stecken also jede Menge Moneten drin.
Verdünnen ist übliche Praxis nukleartechnischen Anlagenbetreiber. Bei den Halbwertszeiten der Stoffe gibt es sowieso keine technische Lösung des Wegschlusses für die gesamte Zeit, bei Plutonium ca. 5-10
Halbwertszeiten das entspricht mehreren Millionen Jahren. Also die sicherste Entsorgung ist immer noch das kontrollierte Verbrennen in einem Kernreaktor.
Übrigens die Krebsrate in der Gegend von Sellafield spricht da Bände.
Aber offensichtlich ist in England der Umgang mit kontaminiertem Material sowieso nicht so strikt wie hier in Deutschland, wie anders ist zu erklären das Reaktordruckgefässe eines ausserbetriebgenommenen Kernkraftwerkes unter freiem Himmel abklingen. So wurde es jedenfalls von dem Flusslotsen erklärt der unser Schiff an dem Kraftwerk vorbeilotste.
Andrerseits hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht wieviele Isotope ein Kohlekraftwerk als Feinstaub pro Jahr in die Atmosphäre bläst? Bei dem Ausstoss durch ein Kernkraftwerk würde dieses sofort stillgelegt.
Gruss Rainer
PS:Mir ist die Kernfussion auf der Sonne wesendlich sympatischer, nur leider hamm wir hier zur Zeit zuwenig von der Sonne. Es ist einfach saukalt.
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