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Date: June 08, 2005 at 15:52:57
From: Rhanie, [p213.54.185.35.tisdip.tiscali.de]
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,359574,00.html
Subject: Bush-Berater soll Klimastudien manipuliert haben

Hallo!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,359574,00.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,351555,00.html

UMWELTPOLITIK

Bush-Berater soll Klimastudien manipuliert haben

Die US-Regierung verweigert sich weiterhin dem internationalen Klimaschutz. Der britische Premier Tony Blair räumte ein, dass er keine Chance hat, US-Präsident Bush zum Einlenken zu bewegen. Zugleich wurde bekannt, dass ein Berater Bushs offizielle Klimastudien manipuliert haben soll.



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US-Präsident Bush nach dem Treffen mit Blair: "Wir wollen mehr darüber wissen"
Der Druck auf die US-Regierung, endlich den Zusammenhang zwischen Treibhausgas-Emissionen und dem Klimawandel anzuerkennen, wird immer stärker. In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die nationalen Wissenschaftsakademien von elf Staaten, darunter die der acht weltgrößten Industrienationen, ihre Regierungen zum sofortigen Handeln aufgefordert. "Der Klimawandel ist jetzt wissenschaftlich so weit verstanden, dass die Ergreifung unverzüglicher Maßnahmen gerechtfertigt ist", heißt es in dem Schreiben, das erklärtermaßen das Treffen zwischen US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premier Tony Blair in Washington beeinflussen sollte.

Doch die bisher beispiellose Warnung prallt wirkungslos an der US-Regierung ab - ebenso wie die Versuche Blairs, Bush zur Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zum Klimaschutz zu bewegen. Der britische Premier hatte die Umweltpolitik zu einem Top-Thema des im Juli in Schottland stattfindenden G8-Gipfels erklärt - und musste bereits jetzt sein Scheitern einräumen.

"Wir fordern die Amerikaner nicht auf, ihre Position zu Kyoto zu revidieren", sagte Blair der "Financial Times". "Das werden sie auf keinen Fall tun." Damit dürfte die Hoffnung Blairs, für seine Vasallentreue im Irak-Krieg Zugeständnisse der USA auf anderen Politikfeldern zu erreichen, endgültig zerstoben sein. Denn nebenbei lehnte Bush auch zwei weitere britische Vorschläge ab: den Aufbau einer "International Finance Facility" und den Verkauf von Goldreserven des Internationalen Währungsfonds. Beides sollte der finanziellen Unterstützung der ärmsten Länder der Welt dienen.

Selektiver Wissensdurst

Die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls verweigert Bush weiterhin mit dem Argument, das Abkommen würde der Wirtschaft der USA schaden - eine Annahme, die erst im April von seinem eigenen Wirtschaftsministerium konterkariert wurde. Eine Studie hatte ergeben, dass verbindliche Grenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen keinen signifikanten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum der USA bis zum Jahr 2025 hätten.



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Gletscherschwund: "Spekulationen und Träumereien"
Bushs zweites Argument gegen das Kyoto-Protokoll ist, dass es noch immer nicht sicher sei, ob der Mensch tatsächlich mitverantwortlich für den Klimawandel ist - auch wenn nahezu alle seriösen Wissenschaftler dies für eine gesicherte Erkenntnis halten. Die USA investierten Millionen von Dollar in die Klimaforschung und unternähmen andere Schritte, um das Problem der Erderwärmung anzugehen, sagte Bush. "Wir wollen mehr darüber wissen."

Allerdings gestaltete sich der Wissensdurst der Regierung Bush in Sachen Klimaschutz bislang recht selektiv - und meist zugunsten der Ölindustrie. Politisch motivierte Eingriffe in die Arbeit von Forschern, die bis zur Unterdrückung kritischer Studien reichten, haben zu einem beispiellosen Zerwürfnis zwischen der Regierung und der Forschergemeinde der USA geführt. Die neueste Episode ist ein Skandal, den die "New York Times" jetzt publik machte: Ein ranghoher Berater Bushs hat demnach systematisch wissenschaftliche Studien manipuliert, um die Rolle des Treibhausgas-Ausstoßes für den Klimawandel herunterzuspielen.

Der Öl-Lobbyist, der Klimaberater wurde

Philip Cooney, ehemaliger Lobbyist der US-Energiebranche und mittlerweile Stabschef im Umweltrat des Weißen Hauses, soll wiederholt Regierungsgutachten nachbearbeitet haben - obwohl die Studien bereits von Wissenschaftlern der Regierung bestätigt worden seien, berichtet die "New York Times". Bevor Cooney 2001 ins Präsidialamt berufen wurde, habe er als Lobbyist für das American Petroleum Institute gearbeitet, die größte Interessengruppe der US-Ölindustrie.



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Bush und Blair: Keine Dividende für Bündnistreue im Irak-Krieg
Cooney habe in mehreren Berichten Textpassagen gestrichen oder verändert und dabei den Zusammenhang zwischen Treibhausgasen und der globalen Erderwärmung heruntergespielt. Die Zeitung beruft sich auf Unterlagen, die sie vom "Government Accountability Project" erhalten habe. Die Organisation bietet Informanten juristische Hilfen an, die Hinweise zu Machenschaften der Behörden geben. Im Falle des Umweltrats vertritt die Gruppe einen Mann, der bis zum März in Cooneys Gremium gearbeitet und die Berichte seines Vorgesetzten für die Veröffentlichung vorbereitet hat.

Cooneys Manipulationen der Forschungsberichte waren meist subtil. So hat er laut "New York Times" beispielsweise das Wort "extrem" in diesen Satz eingebaut: "Die Zuordnung der biologischen und ökologischen Veränderungen zum Klimawandel ist extrem schwierig." Ein anderes Beispiel stammt aus einer Studie vom Oktober 2002. Der Originalsatz: "Viele wissenschaftliche Beobachtungen zeigen, dass die Erde sich in einer Phase der schnellen Veränderung befindet." Cooneys Version habe gelautet: "Viele wissenschaftliche Beobachtungen deuten auf die Schlussfolgerung hin, dass die Erde sich in einer Phase des relativ schnellen Wandels befinden könnte."

In einem Abschnitt über den möglichen Einfluss der Erderwärmung auf das Trinkwasser und die Gefahr von Überflutungen soll Cooney Beschreibungen der Gletscherschmelze ersatzlos gestrichen haben. In einer handschriftlichen Notiz warf Cooney, als Jurist und Ökonom frei von naturwissenschaftlicher Ausbildung, den Klimaexperten ein "Abschweifen von der Forschungsstrategie hin zu Spekulationen und Träumereien" vor.

Die US-Regierung lehnte es ab, den Artikel zu kommentieren. Änderungen an wissenschaftlichen Berichten seien Teil eines normalen Revisionsprozesses, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. "Alle Kommentare werden noch einmal durchdacht, einige werden akzeptiert und andere abgelehnt."

Markus Becker


US-STUDIE ZUM KLIMAWANDEL

Weniger Treibhausgas schadet der Wirtschaft nicht

Die Argumentation Washingtons gegen einen Beitritt zum Kyoto-Protokoll scheint sich als falsch zu erweisen. Nach einer Studie des US-Energieministeriums hätten verbindliche Grenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen keinen signifikanten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum der USA bis zum Jahr 2025.

Washington - Genau dies hatte US-Präsident George W. Bush jedoch beteuert und so den Ausstieg aus dem Abkommen zur Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen begründet. Die Berechnungen des Energie-Informations-Büros kommen zu dem Ergebnis, dass eine Reduzierung der Treibhausgase den Haushalt eines durchschnittlichen US-Bürgers 78 Dollar pro Jahr kosten würde. Dadurch würde das Bruttosozialprodukt im Jahr 2025 um 0,1 Prozent geringer ausfallen.

Gruß Rhanie.

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