Date: August 17, 2005 at 00:15:22
From: baffe, [pd9fa77c1.dip.t-dialin.net]
Subject: Generatorfrage

Servus Gary! Gib mal Info. Welchen Motor? Und was soll das Ding eigentlich können? >Einen 4kW E-Motor habe ich schon neben dem Motor stehen. Na da sollte schon was gehen. 4kW kann der aber nur bei 3 gleich belasteten Strängen, bei Nennstrom und (!) Nenndrehzahl oder mehr. Die Nenndrehzahl ist wichtig weil die "Fördermenge" des Motorlüfters sich fast kubisch zur Drehzahl verhält. Bei halber Drehzahl kühlt somit fast nix mehr! Also hat er da auch nur wenig Leistung. Eine thermische Überlastung des Kurzschlußläufers befürchte ich aus dem hohlen Bauch raus eher nicht. Da kann ja keine Isolation verbrennen. >Mit einem 60µF Kondensator klappt es mit der Selbsterregung bei ca.1300 Umdrehungen (1500=Nenndrehzahl). Ergibt als Hausnummer 43 Hz. So ein Teil hat um die 50 Ohm als Xc. (bei 50Hz) Anders gesagt zwischen Kondensator und Maschinenspule flitzen bei 230V/50Hz 10A an Blindstrom! Erscheint mir etwas viel für den Anfang. >Angetrieben hab ich mit meiner Bohrmaschine (17er Nuß in der Bohrmaschine und M10 Schraube in der Welle). Ohne Erregung schaft die Bohrmaschine 2400 Umdrehungen, Somit wirkt sich das Lüfterrad kaum aus. Gut zu Wissen. >mit etwa 1440. Die Bohrmaschine mit 370W Abgabeleistung ist dann ausgelastet. >Die Spannung schwankt viel zu stark für einen Inselbetrieb. Du bekommst wahrscheinlich eine Schwebung zwischen Läufer und Ständerkreis. Das Problem haben alle asynchronen Generatoren mehr oder weniger ausgeprägt. Außerdem hast Du im Leerlauf einen Schwingkreis, den bläst Du soweit auf, daß er die volle Wellenleistung als Verlust hat. Bei Belastung kippt er sofort raus aus der Resonanzkatastrophe. Theoretisch (ich habe das noch nie probiert!) müßte sich die Spannung mit einem größeren Kondensator absenken lassen (nach W=0,5*c*U*U) und sie sollte dann auch stabiler werden weil das Gebilde bei zusätzlicher Ohmscher Last nicht so leicht/weit aus der kapazitiven Ecke kommt. Könnte aber auch passieren, daß Du dabei die Drehstrommaschine durch Überstrom überlastest. Daher auch die Empfehlung unten. >Mir macht auch Sorgen wie stabil der Mittelpunkt ist. Der Strom im Mittelpunkt darf maximal den zulässigen Strangstrom erreichen. Das ist der kleinere Stromwert auf dem Typenschild. Gleichzeitig ist es der häßlichste denkbare Fall. Den Fall eines induktiv und eines kapazitiv belasteten Strangs lasse ich mal unter den Tisch fallen. >Das die Wirkleistung der Bohrmaschine gerade für die Blindleistung der Erregung reicht mißfällt mir auch. Nönö, so einfach ist das nicht! Die Wirkleistung der Bohrmaschine reicht gerade aus um bei der Blindleistung (bei der Drehzahl) die durch eben diese Blindleistung verursachten Verluste zu decken. Wenn sich im Betrieb eine niedrigere Spannung einstellt sinkt auch die Blindleistung. >Ob das besser wird wenn ich 3 Kondensatoren verwende ? Versuch macht klug. Aber einen vernünftigen Antieb brauchst in jedem Fall. Ein Voltmeter auch bevor Dir bei der Resonanzgeschichte der Motor abraucht oder die Kondensatoren platzen. In jeden Strang ein Zeiger-Amperemeter reinhängen (notfalls von mir) und in einen Strang ein Voltmeter. Anders siehst garnicht was abgeht. Zum Testen ist eine Drehbank das Nonplusultra. Vielleicht kommst da ran. Eine VERNÜNFTIGE Bohrmaschine, eine Alzmetall oder sowas tut es auch. >Oder doch eine Lima mit Batterien und Wechselrichter verwenden ? Dann muß zwar der Motor nicht immer laufen, aber es dürfte Dir schwer fallen einen Drehströmer mit einem ähnlich saumäßigen Wirkungsgrad zu finden. >Will sich einer von euch mit mir den Kopf zerbrechen oder weiß einer ein gutes Forum für mich ? Den Kopf hätte ich mir heute fast anderweitig zerbrochen... Ansonsten bin ich zu vielerlei Schandtaten bereit! ! da baffe