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Date: September 02, 2005 at 23:17:22
From: Hans Fürthbauer, [195.3.113.56]
Subject: Re: Spitzendruckmesser (Flohmarktbeute

Hallo Obi,

das ist ja ein richtiges Nostalgie-Gerät, das Du da gekauft hast. Es war ein relativ einfaches Hilfsmittel und für damalige Verhältnisse in der Diesel-Werkstatt durchaus geeignet. Da kam es noch nicht so auf die Genauigkeit an und die Arbeitszeit war billig.

Persönlich habe ich das Gerät zwar in Erinnerung, aber damit nie gearbeitet. Daher zitiere ich eine Beschreibung aus einem Kfz-Fachbuch von 1955. Demnach verwendete man den Spitzendruckmesser zur Beurteilung des Düsenöffnungsdrucks bzw. zur Beurteilung des Spitzendrucks, den die Pumpe bringen kann. Also auch zur Pumpenbeurteilung.

Düsenöffnungsdruck: Dazu war der zu prüfende Düsehalter ausgebaut, und der Spitzendruckmesser wurde mit einem kurzen Stück Leitung direkt vor dem Düsenhalter oder auch an der Einspritzpumpe montiert. Dann wurde über das Handrad die Feder auf einen Wert oberhalb des vermutlichen Düsenöffnungsdrucks und gestartet.

Dabei hat man die Meßspindel soweit gelockert, bis der Spitzendruckmesser die gleiche Menge Kraftstoff abgespritzt hat, wie der Düsenhalter. An der Skala (ähnlich einem Mikrometer) konnte man dann den Düsenöffnungsdruck (in kg/cm², das hast Du richtig gesehen) ablesen.

Spitzendruck: Dazu hat man das Gerät an eine Einspritzleitung angeschlossen und den Ausgang (wo es sonst zum Düsenhalter ginge) mit einer Hutmutter verschlossen. Die Feder wurde etwa auf Düsenöffnungsdruck vorgespannt. Dann hat man wieder gestartet und die Federvorspannung solange erhöht, bis aus der Düse des Spitzendruckmessers gerade noch wenig Kraftstoff ausgetreten ist. Den Druck konnte man wieder an der Skala ablesen.

Es gab zu dieser Zeit auch ganz einfache Selbstbau-Prüfvorrichtungen für Reihenpumpen. Eine Konsole zum Aufspannen der Pumpe und der Düsenhalter, kurze Leitungsstücke zu den DHK. Unterhalb der DHK die Meßgläser. Ein ca. 1 Liter-Behälter zur Prüfölversorgung. Der Pumpenantrieb erfolgte per Handkurbel. Wenn die Fummelei und Starterei am Motor nicht zumutbar war, konnte man die beiden Prüfungen mit dem Spitzendruckmesser auch auf so einer Prüfvorrichtung machen.

Im Grunde ist der Spitzendruckmesser eine Art modifizierter Düsenhalter mit leicht einstellbarer Feder und einem Kraftstoffein- und -ausgang. Ich habe ein Schnittbild davon.

MfG Hans F.

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