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Date: January 20, 2006 at 11:39:35
From: baffe, [m74y12.is-energy.de]
Subject: Magnetverstärker...

Hi rhanie!

Wahrscheinlich meinst Du sowas.

Wer es geschwollen formulieren mag nennt die Teile Transduktoren.

Diese BAuteile wurden meines Wissens nie mit Dauermagneten irgendwo sinnvoll verbaut. Das liegt zum Teil sicher daran, daß es ab Anfang der 70er Jahre steuerbare Leistungshalbleiter in nahezu jeder beliebigen (benötigten) Leistungsklasse gab.

Später gab es dann die benötigten Seltenerdemagnete, aber da dachte schon keiner mehr an Magnetverstärker in denen Magnete mechanisch verschoben oder verdreht werden um was zu stellen.

Von den steuerbaren Leistungshalbleitern und das waren im zivilen BEreich Anfangs der 70er zunächst nur Thyristoren wurden die Transduktoren in der Antriebstechnik schnell verdrängt bevor sie richtig Fuß fassen konnten.

Als Transitoren war damals der 2N3055 noch die "Reihenpumpe der Transistortechnik" mit maximal 15A/60V/115W (als RCA) ist für ausgewachsene Antriebsleistungen eben zuwenig. Und Schaltungen mit siebzehnundfünfzig Leistungstransistoren sind aus vielerlei Gründen Problematisch (Exemplarstreuungen, Temperaturgang, Entkopplungswiderstände, gleiche Kühlung für alle) aber Transduktoren konnte man damit wunderbar durchsteuern.

(Oben habe ich im zivilen Bereich geschrieben, denn der Startermotor der Turbine des Starfighters hatte schon Anfangs der Sechziger Transistorschalter als Kommutator die 1600A Spulenstrom geschaltet haben und auf dem Läufer "mitfuhren". Transistoren Motorola TAxyz)

Es gab zwar eine kurze Zeit in der mittels Leistungstransistoren Transduktoren gesteuert wurden aber sie war kurz. Die Teile waren da, wurden sehr schnell weiterentwickelt und verbessert und bevor sie richtig da waren hatten die Halbleiter überholt. Sackgasse.

Jaaa, es gab (gibt?) im Nürnberger Raum eine Firma die sich Transduktorgeregelte Ladegeräte bis weit in die 90er vergolden ließ indem sie diese Transduktoren gleich mit als Glättungsdrossel benutzt haben. War aber Kokolores bei Drehstromladern. 8 mal so groß und 5 mal so schwer und 3 mal so teuer wie primär getaktete Netzteile. Aber -und das erklärt ihr langes Überleben- außerordentlich langlebig und zuverlässig.

Transduktoren verändern den induktiven Blindwiderstand einer Wechselstromdrossel durch deren steuerbare Sättigung mit Gleichstrom in einer zweiten Spule. Dabei wird in der Steuerspule eine Wechselspannung induziert. Die will man im Gleichstromkreis nicht haben, schaltet deshalb zwei Drosseln mit beiden Spulen in Reihe und verpolt die Gleichstromseite so daß sich die Wechselspannungen aufheben. Das läßt sich dann noch zusammenbauen und man erhält ein Bauteil.

Funktioniert auch mit zwei ABSOLUT IDENTISCHEN Trafos im Bastelkeller ganz gut. Absolut deshalb weil sich die Wechselspannungen im Steuerkreis in jedem Lastfall aufheben müssen.

Die Trümmer sind groß, schwer, teuer, aufwändig zu fertigen und steuern nur Wechselströme.

Man kann sie nicht ganz ausknipsen weil durch die Primärspulen auch ohne Sättigung immer etwas Strom fließt.

Man kann sie nicht ganz durchschalten weil der Ohmsche Widerstand der Primärspulen auch im gesättigten Zustand bleibt.

Je mehr man sie durchsteuert desto mehr Energie verschwindet im Ohmschen Widerstand der Erregerspulen und wird zu Wärme.

Der Wirkungsgrad ist saumäßig.

Dinge die die Welt nicht braucht...

! da baffe

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