Date: March 17, 2006 at 20:15:56
From: Werner, [pd9fd1ae8.dip.t-dialin.net]
Subject: Jaa, schon eher
Moin Andi,
das schon gut möglich, das.
So ein Auspuff selbst von einer 50 Liter hubraumstarken Maschine ist im Gegensatz zu einem Triebwerksauslaß immer noch winzig. Das Verhältnis zwischen Wärmeaustausch und Stoffvermischung ist bei dem Austritt eines solchen Strahles ziemlich niedrig, i.e., die Abkühlung und die Vermischung gehen fast Hand in Hand. Dazu kommt, daß der Propellerstrahl eine sehr dicke, stark rotierende Stromröhre erzeugt, die das bißchen Abgas einfach unterrührt. Die Propellerströmung ist auch schon durch die Anströmung eines Körpers, wie z.B. die Triebwerksgondel, stark verwirbelt.
Der Triebwerksstrahl tritt dagegen möglichst frei nach hinten aus. Er hat gegenüber der ruhenden Luft eine höhere Geschwindigkeit, die sich aber zunächst nur in den Grenzzonen bemerkbar macht.
Bei einem derart dicken Strahl kühlt die Masse erst ab, weil der Wärmeübergang derart signifikant größer ist, als die Stoffvermischung, daß man erst den Kondensnebel sieht, ehe er sich allmählich wieder auflöst.
Selbstverständlich kann aber bei übersättigter Luft jede Art von Störung die Kondensation auslösen. Wir haben es sogar mal an einem Segelflugzeug gesehen. Das hätte man fotografieren mögen.
Gruß
Werner
Follow Ups: