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Date: October 20, 2006 at 10:49:18
From: Uli S., [213.69.189.50]
URL: http://www.n-tv.de/722115.html
Subject: Und noch einer: Bush bestimmt, was Folter ist

Hallo,

"Bush bestimmt, was Folter ist

US-Präsident George W. Bush hat am Dienstag ein umstrittenes Gesetz unterzeichnet, das den USA die Fortsetzung von "harten" Verhörmethoden in geheimen CIA-Gefängnissen ermöglicht. Das im September zwischen Republikanern und Demokraten ausgehandelte Gesetzesbündel schafft außerdem die Voraussetzungen für Prozesse gegen mutmaßliche Terroristen vor militärischen Sondergerichten mit teils stark eingeschränkten Rechten für die Angeklagten.

Das Zustandekommen des Maßnahmenpakets bedeutet nur wenige Wochen vor der Kongresswahl am 7. November einen der größten innenpolitischen Erfolge für Bush, der sich in fast allen Punkten gegen Kritiker auch in der eigenen Partei durchgesetzt hatte. Bei der Unterzeichnung im Weißen Haus nannte der Präsident das Gesetz "eines der wichtigsten Werkzeuge" im Kampf gegen den Terrorismus. Es werde dazu beitragen, das Leben von Amerikanern zu retten und bekräftige die Entschlossenheit der USA, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen. Zugleich sei das Gesetz fair und entspreche dem Geist und Buchstaben internationaler Vereinbarungen.

Gegner, darunter Demokraten, Menschenrechtsgruppenorganisationen und Anwaltsvereinigungen, bezeichnen das Maßnahmenbündel dagegen als eine Schande für das US-Rechtssystem und einen Freibrief für Folter. Schon vor dem Inkrafttreten des Gesetzes sind dutzende Berufungsanträge bei US-Bundesgerichten eingereicht worden.

Das Maßnahmenpaket war nach heftigen Diskussionen vom Kongress verabschiedet worden. Auch eine Gruppe von Republikanern um Senator John McCain hatte sich gegen Bushs ursprüngliche Absicht gestellt, den Artikel 4 der Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen neu auszulegen und diese Interpretation in Gesetzesform zu fassen. Dabei ging es insbesondere um die Frage, welche Verhörmethoden nach US-Auffassung zulässig sind, um Terrorverdächtige zu Geständnissen zu zwingen. Das neue Gesetz beinhaltet keine ausdrückliche Neuinterpretation der Genfer Konvention und verbietet Folter sowie grausame Behandlung von Gefangenen, aber überlässt es weitgehend dem Präsidenten festzulegen, was unter Folter und Grausamkeit zu verstehen ist.

Nach Auffassung von Kritikern wie der Organisation Human Rights Watch lässt das Gesetz damit Methoden zu, die an Folter grenzen oder von anderen Ländern sogar als Folter eingestuft werden. Dazu gehörten etwa massiver Schlafentzug und das bewusste Herbeiführen von Unterkühlung.

Weg für Militärtribunale frei

Das Gesetz macht außerdem den Weg frei für Prozesse gegen wegen Kriegsverbrechen angeklagte Terrorverdächtige vor so genannten Militärtribunalen. Dabei sind im Gegensatz zu üblichen Militärprozessen unter bestimmten Voraussetzungen auch Beweise zulässig, die auf "Hörensagen" beruhen oder "erpresst" wurden. Zu den ersten Männern, die vor diese Sondergerichte gestellt werden sollen, gehören 14 erst vor kurzem aus CIA-Geheimgefängnissen in das US-Lager Guantánamo Bay auf Kuba verlegte mutmaßliche Terroristenführer, unter ihnen Chalid Scheich Mohammed, der mutmaßliche Planer der Anschläge vom 11. September 2001.

Guantánamo-Häftlinge noch rechtloser


Die meisten anderen der etwa zurzeit 450 Gefangenen in Guantánamo Bay sind dagegen von den Tribunalen nicht betroffen. Sie werden nicht als mutmaßliche Kriegsverbrecher, sondern als "feindliche Kämpfer" festgehalten. Das neue Gesetz verbietet es ihnen, ihre Gefangenschaft ohne jede Anklage oder Prozess vor einem US-Bundesgericht anzufechten - ein Grundrecht, das seit dem Mittelalter besteht und bisher für alle Gefangenen in US-Gewahrsam galt. "


Mein Kommentar: Das bedeutet im Klartext eine Legalisierung der bisherigen illegalen Praxis, daß jeder auf der Welt von den Amis gefangengenommen werden und in einem Lager jahrelang ohne Anklage gefoltert werden kann, ohne das Recht auf Besuch oder einen Anwalt. Das öffnet mittelalterlicher Willkür und Denuntiantentum à la Hexenverfolgung Tür und Tor. Schöne neue Weltdikatur.


Gruß Uli

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