Date: April 15, 2007 at 23:13:13
From: Werner, [p50884e71.dip.t-dialin.net]
Subject: Lambdasonde geht auch mit Vergaser
Moin baffe,
Wenn Du ne Lambada-Sonde einbaust, brauchst Du nicht gleich eine Spritzotronic. Du nimmst die Sonde und ein Anzeigegerät - was du bestimmt besser hinkriegst, als ich - und fährst einfach. Die Sonde liefert aus der Erinnerung ca. 1 V wenn sie O2 mißt. Du brauchst also nichtmal eine Extra-Spannungsversorgung. Der Umschlag ist sehr drastisch, d.h. die Sonde am stöchiometrischen Punkt sehr genau aber mitunter schwierig zu händeln. (was übrigens für eine Spritzotronic genau so gilt und nur durch Kniffe aus der Regelungstechnik überhaupt beherrschbar ist.)
Die Sonde muß allerdings warm sein, sonst liefert sie nix. 300°C sollten es schon sein. Das wird mit Alkohol nicht so ganz leicht und kann je nach Betriebszustand sogar bei laufende Maschine wieder unterschritten werden.
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Du baust das Ding einfach ein (ich hab vielleicht noch ne alte rumliegen, die wegen Marderbiß an den Kabeln gewechselt wurde) und fährst los. Dann schaust Du, was das Gerät sagt. Eigentlich reicht eine Anzeige mit LED die sagt, Spannung oder nicht Spannung. Dann veränderst Du das Gemisch z.B. per Choke oder im Zweifel die Hand auf den LUFI. und schaust, wann das Signal weggeht. Wenn keine Spannung mehr geliefert wird (bzw. nur 0,2 Volt oder so), dann hast Du keinen Luftüberschuß mehr und drehst wieder etwas zurück. Das ganze für mehrere Stellungen bei mehreren Drehzahlen, dann hast Du irgendwann auch dein Kennfeld.
Bei meinem Doppeldecker habe ich die Lambda-Sonde des Automotors drin gelassen, um später damit die Gemischsanreicherung in großer Flughöhe damit messen und kompenieren zu können. Die Sonde lieferte ihre Spannung auf einen digitalen Billig-Spannungsmesser, der seinerseits von der Batterie Strom bekam. Die Gemischsverstellung hat auch ganz gut geklappt und da Flugmotoren ja sehr gleichmäßig und ohne Drehzahlwechsel laufen, konnte man daran ganz toll spielen.
Was nicht geklappt hat, war die große Flughöhe. Ich hab ihn verkauft, ehe er richtig geflogen ist, und der Käufer hat eine komplett neue Vergasermimik draufgeschraubt und eigene Vorstellungen von Instrumentenanzeigen gehabt. Das einzige, was er gelassen hat, war die Kamera aus einem Türspion, die von hinten unter dem Flugzeug zwischen den Fahrwerksbeinen durchschaute und dem Piloten die Möglichkeit gab, vor sich den Boden zu sehen.
Gruß
Werner
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