Date: April 08, 2011 at 13:11:28
From: baffe, [host75.eon-is.com]
Subject: Lese es jetzt erst...
Hi!
Also bei 16 2/3 Hertz sind Kurzschlußläufermotoren zwar leicht größer, drehen aber auch (bei gleicher Polpaarzahl) langsamer als bei 50Hz. Was richtig fett wird beim Bahnstrom sind die Trafos.
Der Einfluß der Kommutatoren auf die Verwendung der niedrigen Frequenz kann durchaus sein, bei 16 2/3 wurde gegenüber 50Hz der "zeitliche Versatz des langsamen Ankerfeldes" und damit das Bürstenfeuer verringert. An sich sind beim Reihenschlußmotor zwar die Ströme von Feld und Anker in Phase, aber sobald ein Compundzweig oder ein Feldschwächwiderstand (damals gab es noch keine Leistungselektronik, schon garnicht in einer Lok) dazukommen geht der Effekt verloren.
Die 16 2/3 Hertz wurden lange Zeit mit rotierenden Umformern (Synchronmotor plus Synchrongenerator als Baueinheit auf einer Welle) aus 50 Hz oder mit eigenen Bahnstromkraftwerken erzeugt.
Mitte/Ende der 90er ging in Karlsfeld bei München der erste Bahnstromumrichter ans Netz der im kräftigen Megawattbereich aus 50Hz Hochspannung 16 2/3 Hochspannung machte. Dabei wurde die Synchronität zum Pferdefuß weil bei der elektronischen, absolut synchronen Umrichtung eine Gleichstromkompomponente in den Umrichtertrafos entsteht (=nogo).
Nachdem die 16 2/3 meines Wissens eine rein deutsche Angelegenheit sind machte man einen Schnitt. Jetzt läuft das Bahnnetz mit 16,7 Hz und leicht "asynchron verzahnt" zum "normalen" Netz.
Anders formuliert ist das 50Hz Netz im Gegensatz zu früher jetzt nimmer genau die 3. Oberwelle des Bahnstroms.
Seit in den Loks fette Elektronik mitfährt (als ungefähr ab Einführung der E03) Hat die Frequenz nimmer das Gewicht das sie mal hatte. Es gibt heute Loks die schlucken alles was aus dem Fahrdraht kommt von DC über 50Hz bis zu 50Hz und können es effektiv nutzen und das noch bei den verschiedensten Spannungen.
! da baffe
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