Date: May 02, 2011 at 22:32:57
From: Werner, [p5b379828.dip.t-dialin.net]
Subject: Also Hallo, der Herr
Moin,
das ist nicht mal so eben. Da gibts Studierte, die sich mit sowas beschäftigen. Wenn wir im Anlagenbau "wasserdichten" Beton nehmen, dann ist das B35 (anstelle von B25). Dieser Beton ist nicht wirklich dicht (sowas gibts auch nicht), aber er gilt für manche Leckagefälle als ausreichend.
Dieser Beton hat nicht einfach nur Zusätze, sondern er ist richtig anders aufgezogen. Als Verfahrensingenieur mußte ich im Studium den Teil "mechanische Verfahrenstechik" als Grundstudium mit ableisten . Pfui Deibel, die Betonmischer unter sich !! Da ging es um Korngrößenverteilungskurven, wie mußten Sieben, Klassieren, Sichten, Mischen, Restfeuchten nach dem Zentrifugieren bestimmen. Der Laborleiter kam aus der Branche und hat sich an seinen Pülverchen fast einen runter geholt.
Ich hab mich bemüht, das alles wieder zu vergessen, weil ich die thermische Verfahrenstechnik mit der Erdölverarbeitung wollte. Aber ein bißchen ist doch noch hängen geblieben. Z.B., daß durch eine andere Korngrößenverteilung des Füllstoffes auch die Wasserdichtigkeit zunimmt. Auch die Fließfähigkeit hängt stark davon ab. Je dichter, desto schlechter fließt es ! Bei Staumauern z.B. werden in verschiedenen Lagen verschiedene Betonqualitäten gegossen. Und das alles immer hart an der Gewinnmarge vorbei kalkuliert.
Mag sein, daß man im Baumarkt irgendwelche Zusätze kriegt, aber ob die mit der Festigkeit nichts anrichten . . . .
Es hat seinen Grund, daß bei jedem Betonbauwerk von den Chargen diese Probebriketts gegossen und später zerstört und begutachtet werden. Läßt Du diese Burschen einmal aus den Augen, dann kippense Dir Bauschutt rein.
Gruß
Werner
Follow Ups: