Date: May 27, 2014 at 10:04:14
From: Werner, [p5b37a910.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: ist oft so bei Söhnen
Moin,
die Söhne von genialen Vätern haben es in der Regel auch schwer. Ich kenne einige, die den Betrieb ihres Vaters weiterführen, auch so halbwegs durchblicken und über die Runden kommen, aber niemals an den Innovationsgrad und an die geistige Beweglichkeit des Vaters herankommen.
Ich selbst habe zu Elsbett ein etwas gespaltenes Verhältnis. Zum einen ist mir seine Vergangenheit im dritten Reich nicht so ganz geheuer. Zum anderen hat er mir zuviel Details "erfunden". Der Diesel konnte nicht nur das geniale Brennverfahren habe, nein, er mußte auch noch die geteilten Gelenkkolben haben usw. usw.
Am meisten enttäuscht hat mich der Zweitaktdiesel-Entwurf, bei dem die Kühlung durch das Spülgebläse selbst vorgenommen wurde. Erstmal ein jecker Gedanke, man spart sich ein Gebläse und nutzt das vorhandene. Sodann ist die Kühlung "von innen" natürlich auch recht effektiv.
Aaaber, es kann gar nicht sein, daß bei den Druckverlusten für die Brennraumspülung eine solche Kühlung energie-effizient ist. Das Spül/Kühlgebläse braucht zwingend einen bestimmten Druck, um zu spülen, muß dann aber auch eine Menge machen, die um Faktor 10 höher ist. Dadurch steigt der Druckverlust mal so eben um Faktor 100 und das Gebläse muß richtig arbeiten. Oder anders gesagt, der Motor muß richtig arbeiten, um sein Gebläse anzutreiben.
Das kann gar nicht wirtschaftlich werden!
Da bin ich eher ein Fan von Piech, der gesagt hat "einfach ! wir machen einen planen Zylinderkopf, das ist preiswert zu bauen, und wenn die Konkurrenten mit ihren Dieseln kommen und vielleicht ein paar bessere Features haben, dann können wir immer noch kostengünstiger produzieren !"
Naja, und wer widersprochen hat, war sozusagen schon draußen.
Gruß
Werner
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