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Date: June 21, 2001 at 01:03:19
From: Gottfried, [212.152.150.31]
Subject: Re: Eigene Herstellung von Pöl und der Rattenschwanz den er mit sich zieht ???

hallo christophe

Ich bin auch Landwirt (in Oberösterreich, Nähe Passau) und beschäftige mich seit ca. 20 Jahren mit dem Anbau von Raps und auch mit der Verwendung von Rapsprodukten in der Landwirtschaft.Es gibt in unserem Land auch einige Landwirte, die sich in kleinerem Umfang mit der Verarbeitung von Ölfrüchten am eigenen Betrieb beschäftigen.

Zur Produktion von Raps möchte ich nur soviel sagen, dass in einer Fachzeitschrift der deutschen Ölmühlen zur Preisentwicklung bei Raps folgende Aussage stand: "Der Rapspreis wird in der Zukunft an der Zapfsäule entschieden"
Wir erwarten für die heurige Ernte einen Preis von S 300,-/dt (ca. 42 DM), das bedeutet das Raps-Speiseöl heuer je nach Marktlage bei Eiweissfutter um 20 - 30 % teuer wird.

Die Ölherstellung in kleinen Anlagen, wie sie in bäuerlichen Betrieben - meistens als Gemeinschaftsanlagen - betrieben werden geschieht in der Regel mit Schneckenpressen. Diese funktionieren ähnlich wie ein Fleischwolf. Eine sich verjüngende Schnecke setzt die Rapssaat unter Druck, das Öl wird aus den Körnern gepresst und fliest durch das poröse Gehäuse ab, vorne an der Pressspindel kommt der Presskuchen heraus.
Ein Bekannter hat eine solche Anlage, er presst um 20,- DM/dt Rapssaat in Speiseölqualität.

Das Öl wird Stehengelassen, damit sich die Trübstoffe absetzen, und kann dann von Speiseöl über technische Anwendungen bis zum Güllezusatz zu verschiedensten Zwecken eingesetzt werden. Bei der Lagerung ist zu bedenken, das Licht, Luft und Wärme sehr schnell zu einem Verderb des Öles führen.

Zur Aufbereitung für Motorentreibstoff ist besonders die Reinheit wichtig. Fragen zu Filtern und Entschleimen kann ich nicht beantworten, da bin ich selber Anfänger. Aber ich bin schon am lernen.

Der Rapskuchen ist ein hochwertiges Eiweißfutter und zu einem relativ guten Preis zu verkaufen. Bei unseren Mastrindern besteht das Eiweißfutter seit vielen Jahren zu über 90 % aus Rapskuchen oder -extraktionsschrot. In der Schweinemast kann man Rapskuchen auch einsetzen, man muß bei der Rationsgestaltung allerdings den hohen Energiegehalt wegen des Restfettes bedenken. Ausserdem führen zu hohe Mengen von Rapskuchen bei Schweinen zu gelblichem Speck mit zu weicher
Konsistenz.

Landwirtschaft kann durchaus attraktiv sein, man muß nur etwas dazu unternehmen. Die Verwendung von Pöl als Motorentreibstoff kann so ein Weg sein, in Zusammenarbeit mit umweltbewussten Konsumenten neue Märkte aufzubauen. Im eigenen Betrieb kann es durchaus Geld und vor allem Freude an der eigenen Arbeit bringen, wenn man seine Produkte nicht zu Weltmarktpreisen abliefert sondern selbst wirtschaftlich sinnvoll einsetzt.

freundliche Grüße

Gottfried










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