Date: June 25, 2001 at 04:31:30
From: MartinR, [ras02-034.uni-muenster.de]
Subject: @Djabrail aus Magdeburg, Schadensbild Deiner Fiesta-Pumpe
Hallo Djabrail,
hier die versprochene Schadensbeschreibung Deiner Pumpe:
zur Erinnerung für alle:
Ford Fiesta mit Bosch VE, 2-Tank System, Trabbi Tank im Kofferraum, meine größere Variante mit 26 L?, Tankheizung mit Wasser (mind. 3 m Kupferrohr) thermostatisch geregelt über Heizkörperventil mit Fernfühler, der im Tank in einem speziellen Kupferrohr steckte. Temperaturmessung mit den üblichen Doppelthermometern. Umschaltung über mechanisches Dreiwegeventil.
Hatte erst Kurzschluß und mit Ausnahme der Filterwechsel nie Theater mit Luft im System, aber Angst, es könnte dadurch ein ungesunder Druck vor der Pumpe entstehen, dann umgebaut zu einem Rücklaufsystem, bei Pölbetrieb füllt sich zuerst ein Zwischenbehälter, aus dem auch angesaugt wird (Rückschlagventil), bei Diesel gehts sofort in den normalen Rücklauf.
Er hatte mal vergessen, vor dem Parken bei etwa 0 °C umzuschalten, am nächsten morgen ist die Kiste schlecht angesprungen, viel Gas gegeben auf den 2 km, die sie dann noch machte, und dann ging nichts mehr. Wie beim Fiesta-Fiasko, Fresser des Kolbens lt. Boschdienst mit Bruch der Kolbenwelle.
Die Pumpe zeigt im Inneren einen leichten bräunlichen Belag, sowie Rückstände von verharztem Pöl. Leichte Korrosion auf der Lauffläche der Hubscheibe, den Rollen sowie an den Auflageflächen der Rollenachsen,etwas deutlicher im Bereich eines Lagers auf dem Rollenring sowie unter den Gewinden für die Druckventile, vermutlich durch die mehrmonatige "trockene" Lagerung.
Der Hochdruckteil wurde dankenswerter Weise von Rhanie aufgeflext. Der Zylinder scheint dabei so heiß geworden zu sein, daß an den Auslaßbohrungen und im Bereich der Nuten Pölrückstände bräunlich verbrannt sind. Für weitere Pumpenanalysen (mögen es recht wenig sein!) schlage ich deshalb vor, den Hochdruckteil während der Flexerei von Zeit zu Zeit zu kühlen.
Die Schäden unterscheiden etwas von den bisher beobachteten:
Fresserspuren auf Kolben und Zyl., beginnt mit etwa 2 mm Breite, wird auf dem Kolbenumfang in Drehrichtung immer schmaler bis 0,5 mm. In einem schmalen Bereich sind keine Fresserspuren auf dem Kolben zu erkennen, im Zylinder sind sie anscheinend umlaufend. Der Fresser liegt direkt über der Verteilernut des Kolbens. Der Kolben steckte bis unterhalb der Ringnut im Zylinder. Der Regelschieber sitzt ebenfalls fest. Dazwischen befindet sich der Bruch im Bereich der Absteuerbohrung. Von den beiden Scheiben zwischen Verteilerkolbenfuß und Federbrücke ist die dem Fuß zugewandte an einer Stelle gerissen. Der Kolbenfuß besteht nur noch zur Hälfte. Starke Kratzspuren unter dem Kolbenfuß auf der Hubscheibe. Der Mitnehmerstift befindet sich vollständig auf der dem Zylinder abgewandten Seite.
Michael Z hat einige Fotos geschossen, die veröffentlicht werden sollen, wenn er vom 4x4-Treffen in Aachen zurück ist, klar ist nur noch nicht wo.
VG Martin
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