Date: June 25, 2001 at 22:02:02
From: Hans Fürthbauer, [olinz-6927.utaonline.at]
Subject: Re: Pumpennews, kleine Anmerkung ...

Hallo Michael, Die Aussage Deines Informanten: "Die Bosch-Pumpen werden immer schlechter" kann ich nicht nachvollziehen. Es gab wohl in der Vergangenheit manchmal Probleme, wegen der stark angestiegenen Spitzendrücke bei den Direkteinspritzern, verbunden mit der reduzierten Schmierfähigkeit des Dieselkraftstoffs durch die Entschwefelung. Ist aber heute kein Thema mehr. Die Mineralölindustrie hat rasch reagiert und Additive eingesetzt. Die damaligen Pumpen gibt es in Neufahrzeugen heute praktisch auch nicht mehr. Heutige Pumpen, wie die Bosch VP44, verkraften (mit Diesel) die Anforderungen locker und sind im Kundenbetrieb problemlos. Wichtig scheint mir noch eine kurze Definition der Begriffe Spitzendruck, Abspritzdruck und Einspritzdruck besonders beim Direkteinspritzer. Der Spitzendruck ist der max. Druck, der beim Einspritzvorgang im System auftritt. Er hat großen Einfluß auf Verschleiß und Lebensdauer. Der Abspritzdruck ist der Öffnungsdruck der Düsen und hat nicht viel mit dem Einspritzdruck zu tun. Er beeinflußt aber bei hohen Föderraten den Spitzendruck. Eine Anhebung des Abspritzdrucks bewirkt auch einen höheren Spitzendruck. Der Einspritzdruck ist der Druck, der an den Spritzlöchern der Düse ansteht. Er ist stark variabel, aber in jedem Fall erheblich höher als der Abspritzdruck, weil die Förderung an der Pumpe nur etwa halb solang dauert, wie der Kraftstoffdurchtritt an den Spritzlöchern. Das heißt: Die Pumpe preßt den Kraftstoff mechanisch ganz brutal in die Leitungen und die Düsenhalter. Und die bringen den Kraftstoff nicht schnell genug weg. Das ist für Dieselbetrieb gewollt, fördert die Zerstäubung, die Gemischbildung und damit eine abgasarme Verbrennung. MfG Hans F.