Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: July 31, 2001 at 00:51:10
From: MartinR, [ras01-095.uni-muenster.de]
Subject: Re: RME-Qualität, Norm, ADAC-Bericht und Frage dazu

Hallo Hans,

>Mit einer stichprobenartigen Untersuchung bei 41 Tankstellen in ganz Deutschland wollte der ADAC jetzt herausfinden, wie es um die Qualität beim Biodiesel bestellt ist. Das Ergebnis dieser Momentaufnahme des Marktes sei auf den ersten Blick alarmierend, so die ADAC-Experten. Neun der untersuchten Tankstellen verkauften Kraftstoff, der nicht dem Normentwurf (DIN E 51606) entsprach, obwohl die Zapfsäulen damit ausgezeichnet waren.

Ich habe auf der NAROSSA mit einem Gerschäftsführer eines Betriebes gesprochen, die auch Biodiesel verkaufen, und jetzt eine eigene Produktionsanlge errichten wollen. Dieser Mann erzählte auch von unzuverlässigen Lieferanten, die ihm Zeugs mit weißlichem Niederschlag in seine Tank gekippt hätten. Er hat's gemerkt, und der Lieferant war so nett, ihm das Zeug wieder rauszupumpen und die Tankreinigung zu bezahlen. Machte einen vernünftigen Eindruck, Firma heißt Bördegrün o. ä., ist in der Nähe von Magdeburg ansässig.

Kürzlich postete Steffen in Fmso von einem Angebot für Biod zur Auslieferung im Rhein/Main-Gebiet(?), das nicht in allen Punkten die Norm erfüllt, aber trotzdem verkauft werden soll.

>Die Abweichungen von der Norm waren nicht so schwer wiegend, dass sich die bekannten Folgeschäden eindeutig darauf zurückführen ließen.
Mich stört das "eindeutig", da habe ich als Verbraucher das Problem, das nachweisen zu müssen und das wird teuer.

>Möglicherweise lägen die Probleme auch an einem weiteren Mangel, den die Tester bei mehr als der Hälfte der Proben entdeckt hätten: Entgegen der Anforderungen der kommenden europäischen Norm war die Oxidationsstabilität nicht ausreichend. In der Praxis bedeute dies, dass der Kraftstoff zu schnell altere.

Das wird ja auch von den Einsritzausrüstungsherstellern bemängelt, zum einen sagt Bosch, es kommt zu Polymerisationen, die z.B. die Leiterplatten (bzw. das Poti) bei einigen elektron. gesteuerten Pumpen verkleben können, zum anderen können halt organische Säuren entstehen, die ihrerseits zu Korrosion, damit zur Partikelfreisetzung und damit zu den gefürchteten Fressern führen können, wenn's in der Pumpe passiert.

Aber: ich erwarte als Verbraucher vernünftige Qualität an der Zapfsäule, d.h. der Tankstellenbetreiber hat dafür zu sorgen, daß eine Alterung in seinen Tanks nicht vorkommen kann, entweder er kauft nicht gleich Jahresvorräte oder er verhindert den Zutritt von Luft durch Schwimmkörper oder sorgt für eine Stickstoff- oder CO2-Atmosphäre über seinem Biod. Ist das Zeug bei mir im Tank und ich fahre selten, habe ich ein Problem, also Fahrzeug möglichst nicht mit halbvollem Tank längere Zeit herumstehen lassen.

>Bei sechs Proben fand das Labor Beimischungen vom Palmölmethylester. Das sei zwar nicht verboten, aber dennoch abzulehnen. Weil PME nicht aus heimischem Anbau stamme, nutze diese Streckung weder der eutschen
Landwirtschaft, noch verbessere sie das Produkt an sich. Und die Umwelt werde durch die langen Transportwege aus Fernost zusätzlich belastet.

Ich denke, der Grund für das Palmöl liegt daran, daß Altfette verarbeitet wurden. Lt. Jürgen W. (?) sind die festen Fette in den Frittenbuden häufig gehärtete Palmfette und die kann man natürlich verbiodieseln, im Prinzip eine gute Idee. Als Pöler könnte man die nur im Zweitankverfahren verbraten, wobei mir auch da nicht ganz wohl bei wäre.

>Insgesamt konnte die ADAC-Untersuchung die Angst vieler Autofahrer vor dem Treibstoff vom Acker weder bestätigen noch ausräumen.

Die Angst davor ist doch eigentlich erst durch negative Presseberichte über Autofahrer mit schlechten Erfahrungen entstanden, hat also seine Ursache in irgendwelchen Nachlässigkeiten und ist nicht unbegründet.

>Wer über ein Fahrzeug verfüge, das vom Hersteller für diesen Sprit freigegeben sei, werde auch in Zukunft selbst entscheiden müssen, ob ihm die Ersparnis von bis zu 25 Pfennig pro Liter das mögliche Risiko eines Motorschadens wert ist.

Das war schon immer so.

>Der ADAC fordert in diesem Zusammenhang die Fahrzeughersteller und die Produzenten von Biodiesel auf, schnellstmöglich die tatsächlichen Ursachen der aufgetretenen Schäden an den Einspritzpumpen zu klären und diese abzustellen."

Erstere sind doch seit längerer Zeit dabei, und letztere sehen es, wenn ich z.B. Steffen posting in fmso betrachte, gar nicht ein: sie schaffen zwar nicht die Norm, sehen aber keinen Grund, das Zeug nicht verkaufen zu wollen.

>Von einer Fachzeitschrift für Kfz-Betriebe hätte ich mir klarere Aussagen und Empfehlungen erwartet, die nach entsprechenden Recherchen leicht machbar gewesen wären. Aber so wichtig schien denen das Thema vermutlich auch nicht zu sein.

Ich meine, Steffen hätte den Link zum Originalartikel auch mal gepostet, aber der war schon tot, als ich ihn gelesen habe. Bin kein Mitglied, habe deshalb auch die Zeitungen nicht. Könnte sein, daß Du auf www.uni-muenster.de/energie noch was finden kannst. Die haben einen News-Ticker, wo solche Meldungen veröffentlicht werden, weiß aber nicht, wie lange die aktiv sind.

VG Martin



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