Date: July 31, 2001 at 00:00:33
From: Hans Fürthbauer, [olinz-3943.utaonline.at]
Subject: Re: RME-Qualität, Norm, ADAC-Bericht und Frage dazu
Hallo Martin und Tim,
die Fachzeitschrift "Kfz-Betrieb" hat zur ADAC-Untersuchung einen Bericht gebracht. Er ist zwar aus fachlicher Sicht nicht wirklich aufschlußreich, weil journalistisch sehr oberflächlich aufbereitet. Er enthält aber einige Passagen, die ähnlich wie Martins Hinweise zum "Vergammeln" und zur Herkunft klingen.
Zitat:
"Artikel aus kfz-betrieb online
Autor: Stephan Maderner
Datum: 30.07.2001
Wie gut tut Sprit vom Acker? ADAC untersucht Qualität von Biodiesel
Lässt sich mit Biodiesel wirklich sparen? Oder stimmt die Behauptung der Fahrzeughersteller, der alternative Kraftstoff würde die Einspritzpumpen schädigen?
Mit einer stichprobenartigen Untersuchung bei 41 Tankstellen in ganz Deutschland wollte der ADAC jetzt herausfinden, wie es um die Qualität beim Biodiesel bestellt ist. Das Ergebnis dieser Momentaufnahme des Marktes sei auf den ersten Blick alarmierend, so die ADAC-Experten. Neun der untersuchten Tankstellen verkauften Kraftstoff, der nicht dem Normentwurf (DIN E 51606) entsprach, obwohl die Zapfsäulen damit ausgezeichnet waren.
Die Abweichungen von der Norm waren nicht so schwer wiegend, dass sich die bekannten Folgeschäden eindeutig darauf zurückführen ließen. Möglicherweise lägen die Probleme auch an einem weiteren Mangel, den die Tester bei mehr als der Hälfte der Proben entdeckt hätten: Entgegen der Anforderungen der kommenden europäischen Norm war die Oxidationsstabilität nicht ausreichend. In der Praxis bedeute dies, dass der Kraftstoff zu schnell altere.
Bei sechs Proben fand das Labor Beimischungen vom Palmölmethylester. Das sei zwar nicht verboten, aber dennoch abzulehnen. Weil PME nicht aus heimischem Anbau stamme, nutze diese Streckung weder der deutschen Landwirtschaft, noch verbessere sie das Produkt an sich. Und die Umwelt werde durch die langen Transportwege aus Fernost zusätzlich belastet.
Insgesamt konnte die ADAC-Untersuchung die Angst vieler Autofahrer vor dem Treibstoff vom Acker weder bestätigen noch ausräumen. Wer über ein Fahrzeug verfüge, das vom Hersteller für diesen Sprit freigegeben sei, werde auch in Zukunft selbst entscheiden müssen, ob ihm die Ersparnis von bis zu 25 Pfennig pro Liter das mögliche Risiko eines Motorschadens wert ist.
Der ADAC fordert in diesem Zusammenhang die Fahrzeughersteller und die Produzenten von Biodiesel auf, schnellstmöglich die tatsächlichen Ursachen der aufgetretenen Schäden an den Einspritzpumpen zu klären und diese abzustellen."
Zitat Ende.
Von einer Fachzeitschrift für Kfz-Betriebe hätte ich mir klarere Aussagen und Empfehlungen erwartet, die nach entsprechenden Recherchen leicht machbar gewesen wären. Aber so wichtig schien denen das Thema vermutlich auch nicht zu sein.
Kennt jemand die Ergebnisse der ADAC-Untersuchung im Detail und wenn ja, wo wo kann man die bekommen?
MfG Hans F.
Follow Ups: