Date: September 05, 2001 at 01:12:28
From: MartinR, [ras02-095.uni-muenster.de]
Subject: Re: Altpöl reinigen per Zentrifuge
Hi,
mit der Zentrifuge geht schon was mit Lösungen, die Frage ist nur wie groß der Aufwand und wie lange muß ich zentrifugieren, um z.B. aus einer Lösung aqua dest. herzustellen.
Bei einer Methode DNA zu analysieren, wurde per Zetrifuge z.B. ein Cäsiumchlorid-Dichtegradient aus einer homgenen Lösung hergestellt. Nötig sind Ultrazentrifugen also mit Kühlung und gutem Vakuum, weil die höher drehen als 40000 Upm. Kostenpunkt 100 bis mehrere 100 KiloMark. Dazu müssen natürlich auch die Probenbecher gut austariert sein, sonst rumpelts oder das Ding dreht erst gar nicht hoch. Zentrifugationszeiten bis mehrere Tage. Also im Prinzip nichts, was sich zur großtechnischen Reinigung von Pöl eigenen würde.
Bei der Schwerölreinigung wird auch aufgeheizt, erst im Setztank (um 70 °C), nach einem Tag gehts in eine Zentrifuge um 95 °C, "um niedrige Viskositäten und hohe Dichtedifferenzen für hohe Reinigungseffizienz zu erzielen" (Mollenhauer, S. 126). Die Viskositäten des Zeugs liegen zwischen 6 und 15 mm²/sec bei 100 °C, entspricht 22 bis 80 mm²/sec bei 50 °C. Pöl ist also mit 74 mm²/sec bei 20 °C (Raps) noch ziemlich gemäßigt.
Eine leicht abgewandelte Reinigungsmethode durch Aufheizen mit Wasser
ist auch als bubble wash im Forum von veggievan.org mit Fotos beschrieben. Dabei wird auch mit Wasser unterschichtet, etwas sanfter geheizt aber mit einer Aquariumpumpe und Sprudelstein belüftet. Die Luftblasen bilden sich im Wasser, steigen an die Oberfläche, und benetzen/koagulieren evtl. wasseranziehende Partikel, die sich dann absetzen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde dabei nur auf 60-70 °C geheizt. Dauer der Prozedur habe ich nicht mehr im Kopf.
VG Martin
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