Date: October 12, 2001 at 10:49:49
From: R.Lang, [pd954b577.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Kann man PÖL destillieren??
Hallo Stephan,
Bei Erdöl (Ausgangsprodukt für fosile Energieträger) ist das nicht so. Dort sind alle möglichen Verbindungen die sich unter Sauerstoff- abschluß hohem Druck und hoher Temperatur aus dem Ausgangstoff Pflanzen und Lebewesen sowie den im Mineralöl löslichen Elementen
(Schwefel,Phosphor,usw) vorhanden. Es kommt auf die Lagerstätte an wie die Anteile verteilt sind.
Fast jeder der möglichen Anteile in Rohöl hat somit einen anderen Dampfpunkt und kann somit thermisch von den anderen getrennt werden.
Im Gegensatz zu Mineralöl ist PÖL ein Kohlenwasserstoff hoher Reinheit will sagen die molekulare Struktur des Öl's ist weitestgehend gleichartig. Der im Treibstoff störende Begleiter wie Schwefel fehlt.
Bei optimierter Extraktion des Öl's ist der Phosphoranteil gering zu
halten.
Allerdings enthält das Rohprodukt PÖL nach dem pressen Bestandteile die dem Betrieb in Dieselmotoren nicht gerade förderlich sind.Auch sind die Eigenschaften anders wie die des Dieselöl's.Z.B. viskosität,
zündfähigkeit,brennfähigkeit,usw.
Nun hat man sich seitens der interessierten Anbieter von P_öl gedanken
gemacht wie man die Mengen Öl absetzen kann die bei der Aufbereitung von Ölsaaten zu Futtermittel anfallen.
In Verbindung mit den Verbrennungsmotoren-herstellern hat man Biodiesel entwickelt. Dieser Treibstoff kann weitesgehend in normalen Diesel-motoren verbraucht werden. Bei der Herstellung von Biodiesel entsteht als weiteres Produkt Glitzerin ein Rohstoff für die Chemie.
Nachteil: Der Prozess ist energieaufwendig,sodas heute die Herstellung subventioniert wird. Trotz Wegfall von Mineralöl- und Öko-steuer ist der an der Tankstelle zu zahlende Preis nicht kostendeckend. Denn der optische Eindruck das Biodiesel billiger sei ist teuschend , da Biodiesel einen geringeren Energieinhalt hat als fosi-diesel.
Will man Pfanzenöl direkt in Verbrennungsmotoren verbrennen so sind
diese an die anderen eigenschaften des PÖL anzupassen. Hier gibt es
mehrere Wege.
1. Aufbereitung des Treibstoffes am Ort des Verbrauches durch umbau der Fahrzeugtechnik.Wie das möglich ist haben die Hersteller von
Vielstoffmotoren und Pioniere wie Elsbett aufgezeigt.Es gibt hier jedoch noch ein grosses Betätigungsfeld Motortechnik für diesen
Energieträger zu optimieren.
2. Aufbereitung des Treibstoff durch homogenisieren und additivieren
in einer dafür gebauten Aufbereitungsanlage.
3. Kombination von beiden Wegen.
Die thermische Behandlung von PÖL führt dazu das sich die molekulare
Struktur umbauen lässt.dies ist jedoch ein weites Betätigungsfeld für einen Chemiker in der Ölchemie(ich bin keiner).Bei der thermischen Behandlung können sowohl längere Moleküle (polmere) entstehen,als auch durch cräcken kürzere.hierzu gehört allerdings ne menge Fachwissen das
man in einem Studium erwerben muss.
Inzwischen ist auf dem Markt zu erkennen das die Ölhersteller sich des Bio-ölmarktes bewusst werden und zunehmend Bio_öle als Schmiermittel anbieten. Diese Schmiermittel werden wie oben kurz angedeutet hergestellt.
Wenn ich mir die Eigenschaften von Benzin und dessen molekulare Struktur ansehe,komme ich zu der Erkenntnis,das der Umbau von PÖL zu einem Vergaserkraftstoff nicht sinnvoll ist ,da er zu energieaufwendig wäre. es ist daher sinnvoller die Motorentechnik an den Energieträger anzupassen.
Was allerdings sinnvoll wäre eine Ölpflanze zu finden,die ein Öl liefert mit dem man als additiv den Cetanwert des PÖL erhöhen könnte.
Dort wäre mittels Destillation von Bauharzen die Terphene zu extrahieren denen man nachsagt das sie als Zündbeschleuniger geeignet sind.
Ein weiters Problem ist die Konservierung des PÖL's von der Erzeugung bis zum Verbrauch. dieses Problem wird immer größer je länger die Vertriebswege dieses Energieträger werden.Auch dieses Problem müsste sich mit Produkten aus der Natur lösen lassen.
ich hoffe das dir das bei der Diskussion des von dir aufgezeigten Problems weiter hilft.
mfg R.Lang
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