Date: October 20, 2001 at 17:54:43
From: Hans Fürthbauer, [c58olinzu1-2430.utaonline.at]
Subject: Re: Restmengenschraube an Bosch VE Pumpe: (eine) Antwort dazu
Hallo Stephan,
die Murmelis (Rolands Spezialausdruck) sind teilweise schon schlafen gegangen, daher bin ich wieder da. Stimmt nicht. Bin beruflich im Streß und das blöde Hochschieben alter Beiträge in diesem Forum ärgert mich schon lange. ...
Habe Deinen Beitrag eben beim Aufruf des Forums ziemlich oben gesehen und dann natürlich gelesen. Und ich möchte Dir dazu auch antworten:
Ist klar: Die "Restmengenschraube" ist der Anschlag für den Verstellhebel der Pumpe, wenn nicht Gas gegeben wird. Früher war sie gleichzeitig auch die Einstellschraube für den Leerlauf.
So ca. 1986 hat Bosch aus Komfortgründen (z.B. Warmlauf mit angehobener Drehzahl, Anfahren aus Leerlaufdrehzahl, Schieberuckeln), den Regler der VE-Pumpe überarbeitet und die Leerlaufdrehzahlregelung vom bisherigen Reglersystem entkoppelt. Die Leerlaufdrehzahlregelung ist seither ein eigenes System. Dadurch konnte der Regelbereich im Leerlauf deutlich erweitert werden. Es gibt bei diesen Pumpen seitlich am Reglerdeckel einen kleinen Hebel, der mit der Leerlauffeder verbunden ist. Über den Hebel und seine beiden Anschlagschrauben wird die normale Leerlaufdrehzahl und die erhöhte Kaltleerlaufdrehzahl eingestellt. Diese Anordnung wird von Insidern als LFG (Leerlauffeder gehäusefest) bezeichnet. Bei VW und Audi wurde die LFG gleich mit dem KSB gekoppelt, daher die Verbindungsstange vom Leerlaufhebel zum KSB-Hebel. D.h. Zugknopf 1. Raste: Leerlaufdrehzahlanhebung, 2. Raste zusätzlich Kaltstartbeschleuniger.
Mit der "Restmengenschraube" wird eine geringe Einspritzmenge auch für den Schiebebetrieb vorgegeben. Und zwar bei LFG unabhängig von der aktuellen Leerlaufdrehzahl. Mit dem "alten" Regler ging die Restmenge bei "Nullgas" im Schiebebetrieb mit der Leerlaufeinstellung mit, jetzt natürlich nicht mehr.
LFG ist bei den mechanisch geregelten VE-Pumpen seit der Einführung in den Folgejahren flächendeckend eingeflossen und damit längst Standard geworden. Ich denke, daß wegen des größeren Regelbereiches damit Leerlaufschwankungen mit PÖL bei einer optimalen Leerlaufeinstellung erheblich geringer sein müßten. Meldungen dazu hier im Forum kenne ich nicht.
MfG Hans F.
PS: Falls Du auch Bilder vom Innenleben des LFG sehen willst, melde Dich bitte per Mail.
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