Date: November 06, 2001 at 21:12:53
From: Hans Fürthbauer, [c58olinzu2-3985.utaonline.at]
Subject: Re: Ja, aber WIE geht das nun
Hallo Stephan und Jürgen w,
der Jürgen w hat schon fast alles gesagt. Mit Messingdorn, großem Hammer und viel Gefühl. Die Wirbelkammern haben bei den thermisch hoch beanspruchten TD's einen mehr oder weniger starken Schrumpfsitz im Zylinderkopf. Der Ausbau geht leichter, wenn der Zyl.-Kopf im heißen Wasserbad gleichmäßig angewärmt und vor dem Rausklopfen die Wirbelkammer gezielt mit Kältespray gekühlt wird.
Andere, ganz sichere Methode: Du schweißt (per Elektroschweißen!) an der Wirbelkammer brennraumseitig einen selbstgebauten Schlagauszieher an. Das ist ein ca. 300 - 350 mm langer 8 mm-Rundstahl mit einer augeschweißten Mutter an einem Ende, auf dem ein bewegliches Schlaggewicht steckt, mit dem Du gegen die Mutter schlägst. Also so ähnlich, wie ein Auszieher, wie er für festsitzende Düsenhalter verwendet wird, nur halt etwas "schlagkräftiger", und ohne das Innengewinde für den Düsenhalteranschluß. Das ganze passiert bei Raumtemperatur. Das Anschweißen des Rundstahls hat den Effekt, daß sich die Wirbelkammer während des kurzen Schweißvorgangs sofort stark erwärmt und ausdehnt. Weil sie aber im "kalten" ZK eingespannt ist, wird sie am Außenumfang gestaucht und geht dann leicht raus. Es ist auch bei einem sehr starken Schrumpfsitz die Beschädigungsgefahr für die Aufnahmebohrung im ZK geringer, als beim rausschlagen. Aber es ist halt keine sehr "ästethische" Methode. Die Brennraumdichtfläche des Zylinderkopfes mußt Du entsprechend abdecken, damit eventuelle Schweißspritzer keinen Einbrand verursachen können.
Egal, welches Verfahren Du bevorzugst: Die ausgebaute Wirbelkammer ist klarerweise in beiden Fällen Schrott.
MfG Hans F.
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