Date: November 30, 2001 at 20:30:06
From: Till, [ce1.hrz.tu-darmstadt.de]
Subject: Temp-Fühler in Zylinderwand?
Hi Jo,
daran hab ich auch schon gedacht, aber der Meßwert in der Zylinderwand ist ähnlich aufschlußreich wie der im Öl direkt im HD-Teil. Begründung: Ich gehe davon aus, daß auch die eingeschränkte Wärmeleitung im Stahl in so einem dicken, massiven Teil ausreicht, um die Wärme zumindest gut zu verteilen. Extremwerte wird man da also leider auch nicht antreffen, außerdem setzt die gängige Versagenstheorie ja gerade voraus, daß sich der Zylinder eben nicht schnell stark erwärmt.
Die Messung im Kolben wäre erste Sahne, aber da ist neben dem Problem die Meßwerte abzugreifen noch das der Anbringung des Sensors (ein dickeres Loch als etwa 2mm wird man da schlecht unterbringen wenns dann noch funktionieren soll). Ich wäre für die Messung der Temperaturen an Ein- und Austritt des HD-Teils; über die Differenz, den Volumenstrom und die Wärmekapazität kann man daraus die wirkende Heizleistung (also wie viel Abwärme durch Reibung der HD-Teil der Pumpe abgibt) errechnen und die läßt dann eine Abschätzung zu: Ist die Heizleistung hoch genug um ein starkes Temperaturgefälle zwischen Kolben und massivem Zylinder zu erzeugen, spricht das für die konventionelle Wärmeausdehnungstheorie; ist sie so gering daß die eingebrachte Wärme sich locker langsam verteilen könnte, wird wahrscheinlich auch noch etwas anderes eine Rolle spielen. Vielleicht die Stauchung, vielleicht ein Abreißen des Schmierfilms mit der Folge von Reibungsverschleiß und -wärme. Jedenfalls vermute ich, daß Ihr es unter normalen Versuchsbedingungen nicht schaffen werdet die Pumpe auf dem Prüfstand zu töten, weil ich den Ausfall auf ein Zusammenwirken mehrerer extremer Umstände zurückführe.
Till
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