Fatty Fuels: Biodiesel - ALDiesel - PME

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Date: 09 Maerz, 2000 um 10:26:44
From: Frank Hänel-Riggers
Subject: Rapsöl-Diesel bringt keine entscheidenden Vorteile für die Umwelt

Frank Hänel-Riggers am 09 Maerz, 2000 um 10:26:44

Rapsöl-Diesel bringt keine entscheidenden Vorteile für die Umwelt
Kohlendioxidausstoß kann auf anderen Wegen billiger und effektiver gesenkt werden
Der Einsatz von Rapsöl und Rapsölmethylester (RME) in Dieselmotoren hat aus Sicht des Umweltschutzes keine entscheidenden Vorteile gegenüber der Verwendung von Dieselkraftstoff aus Mineralöl. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist der Einsatz von RME nicht sinnvoll, da dieser nur durch Subventionen überhaupt marktfähig ist. Mit den dazu nötigen staatlichen Geldern könnten wesentlich effektivere Maßnahmen zur Einsparung des klimaschädlichen Kohlendioxids finanziert werden, wie zum Beispiel Gebäudesanierungen. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse zweier Gutachten, die Wissenschaftler des Heidelberger ifeu-Instituts und des Lehrstuhls für Finanzwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum erstellt haben.
Zwar entsteht bei der Verbrennung des "Biodiesels" nur so viel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) wie die Rapspflanzen beim Wachstum der Atmosphäre entziehen. Doch auch durch den Anbau von Raps und die Verarbeitung zum motorentauglichen RME entstehen CO2 oder CO2-äquivalente Emissionen. Bezogen auf die gesamte Energiekette liegt der spezifische CO2-Vorteil von RME gegenüber Dieselkraftstoff - je nach energetischer Nutzung der Nebenprodukte - zwar bei 30 bis 80 Prozent pro Kilogramm Treibstoff. Da jedoch selbst bei vollständiger Ausschöpfung der von der Europäischen Union eingeräumten Anbauquoten lediglich weniger als ein halbes Prozent des Dieselbedarfs in Deutschland mit RME gedeckt werden könnte, ist die mögliche Einsparung von CO2 sehr gering.
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/pressemitteilungen/p-0100-d.htm
Diese Information habe ich von der Seite des Bundesumweltamtes entnommen und möchte sie hier doch gerne mal zur Disposition stellen. Denn nach diesem Gutachten erscheint doch der Ökologische Erfolg von RME nicht gegeben. Dennoch sollte man sicherlich, solange verfügbar und beim eigenen Auto einsetzbar, zum nutzen der Umwelt auch damit fahren. Aber sicherlich, ist Biodiesel nicht der Weisheit letzter Schluß.

Ansonsten vielleicht noch eine Anmerkung zur „billigen Alternative“. Zur Zeit scheint Biodiesel im Durchschnitt, 9 Pfennig billiger zu sein, dies ist sicherlich auf den ersten Blick ein verlockendes Angebot (wobei ich auch schon Tankstellen mit nur 2 Pfennig unterschied gesehen habe). Es war aber auch auf diesen Seiten zu lesen das Biodiesel zu einem höheren Verbrauch führt. So konnte man am 14.01.2000 von David Welker folgende Information finden: „Der höherere Verbrauch von Biodiesel (RME) lässt sich leicht erklären: RME besitzt einen geringeren spezifischen Energiegehalt (auch Heizwert genannt) als normaler, mineralischer Diesel. Der Unterschied ist ca. 4%. Daher stammt die Erhöhung des Verbrauches um ca. 4. Sprich 1 Liter RME liefert weniger Energie als 1 Liter Anormaler Diesel.“

Bei einem Verbrauch von 4,9 auf 100 km bedeutet das einen Mehrverbrauch von 0,2 Litern. Bei einer Fahrleistung von 35.000 km im Jahr spare ich brutto mit Biodiesel bei einem Literpreis von 1,399 DM ca.150 DM im Jahr, ziehe ich jetzt aber noch 4% Mehrverbrauch ab bleiben dann nur noch 50 DM übrig. Wobei die Frage des Mehrverbrauchs, auf der Fahrt zu weiter gelegenen Biodieseltankstellen, hierbei ja auch noch nicht berücksichtigt ist. Und die wenigsten werden eine vor der Haustür haben.

Unterm strich sollte man das Thema Biodiesel sicherlich kritischer betrachten als es häufig von den Herstellern und Verbrauchern getan wird.

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