Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: April 16, 2002 at 21:58:30
From: Hans Fürthbauer, [62.218.90.214]
Subject: Re: Pöl-Rallye-Auto, Fragen, auch an Hans F.

Hallo Jo,

Du hast weit mehr als 20 Antworten bekommen. Da bleibt für mich nichts mehr zu tun, denke ich. Allerdings weiß ich auch nicht, was in den Antworten steht, weil ich sie nicht gelesen habe.

Daher gebe ich doch ein wenig meinen Senf dazu: Die Kolbenböden würde ich nicht abdrehen, weil eventuell eine rißhemmende Oberflächenbehandlung drauf ist. Mit einer dickeren ZKD bekommst Du den gleichen Effekt und auch mehr Spielraum für Versuche mit einer Variation der Steuerzeiten. Selbstverständlich könntest Du auch die Ventilsitze durch Nachbearbeiten tiefer setzen. Vielleicht gibt es auch eine "heiße" Nockenwelle für längere Ventilöffnungszeiten.

Den Ladedruck wirst Du über eine modifizierte Wastegate-Einstellung, erhöhen? Das hilft halt nur bis zu einem gewissen Grad, denn der Lader drosselt bei sehr hohen Motordrehzahlen wegen des Abgasgegendrucks vor der Turbine den Gaswechsel. Hier hilft ein größerer Lader, aber der braucht länger, bis er beim Beschleunigen auf Drehzahl kommt. Daher wäre ein VTG interessant, mit dem könntest Du das "Dampfrad". wie Du es nennst, über die Klappenstellung realisieren.

Ein gut platzierter Ladeluftkühler ist sowieso Pflicht, damit Du die Temperatur der Ansaugluft nach dem Lader runterbringst. Auf geringen Durchflußwiderstand achten, sonst geht die Laderdrehzahl runter.

Beim Auspuff kannst Du ganz leicht den Gegendruck reduzieren und das Geräusch an das gewünschte Niveau anpassen. Ein ausgeräumter Auspuff bewirkt aber eine höhere Turbinendrehzahl am Lader, damit einen höheren Ladedruck, aber auch die Gefahr eines Laufzeugbruchs.

Einspritzmenge erhöhen ist kein Problem. Mit der Vorspannung der LDA-Feder oder einem modifizierten Steuerkegel läßt sich auch das Ansprechverhalten und die Rußentwicklung beim Beschleunigen optimieren. Wenn Du die Einspritzmenge stark erhöhst, mußt Du auch den Einspritzzeitpunkt weiter nach früh verlegen, sonst verlagerst Du einen Teil der Verbrennung in den Turbolader und der glüht dann eine zeitlang so schön hell, bevor das Turbinengehäuse sich durch das Gewicht des Auspuffs und die Motorbewegungen verformt und der Lader hops geht.

Ob die alte Golf-Pumpe die gewünschte Einspritzmenge bei sehr hohen Drehzahlen noch liefern kann, weiß ich nicht. Im mittleren Drehzahlbereich ist sicher ausreichende Reserve vorhanden. Sonst halt eine Pumpe oder einen Verteilerkopf mit dem nächst größeren Kolbendurchmesser und/oder den zusätzlichen Füllbohrungen im Kolben nehmen.

Was mir noch einfällt, ist eine Optimierung der "Micki-Maus", der Ricardo-Mulde am Kolbenboden. Wir konnten mal nur durch "zuspitzen" im Bereich der Brennermündung locker 5 kW mehr erreichen. Auch die Brenneröffnung und die Winkelstellung der Austrittsöffnung zur Micki-Maus hat leistungssteigernden Einfluß. Sogar die Position der Glühstiftspitzen im Brenner (Wirbelkammer) spielt eine Rolle. Die kann man gezielt verbiegen. In der Feinoptimierung sind halt viele Versuche erforderlich ...

Also anfangen und dann immer weiter optimieren. Ihr habt ein weites Betätigungsfeld aufgetan. Wünsche Euch viel Spaß!

MfG Hans F.

PS: Wenn Ihr mal im Raum Ober- oder Niederösterreich unterwegs seid, komme ich zugucken.

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