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Date: September 22, 2002 at 15:35:57
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-220-176.utaonline.at]
Subject: Re: @ Ralf: Förderbeginn: Spätverstellung bei Reihenpumpen

Hallo Ralf,

danke, Du hast Deinen Wagen und die Pumpe ausführlich beschrieben. Das freut mich, weil es die Arbeit erleichtert.

Zu Deinen Fragen:
Bei den Mercedes-Reihenpumpen (mechan. geregelt) haben die Kolben der Pumpenelemente für die Teillast-Spätverstellung an der Oberkante einen kleinen schrägen Anschliff.

Dir ist sicher bekannt, daß bei der Reihenpumpe die Hochdruckförderung erst dann einsetzt, wenn die Kolbenoberkante die Zufluß- und die Steuerbohrung im Pumpenzylinder beim Hochgehen des Kolbens verschließt. Denn dann kann der Kraftstoff im Zylinder nicht mehr entweichen und wird in die Einspritzleitung und zur Düse gedrückt. Genau dieser Punkt vom Kolbenweg gilt als Förderbeginn.

Die Fördermenge der Reihenpumpe wird durch Verdrehen des Elementkolbens eingestellt. Gibst Du wenig Gas (Leerlauf oder Teillast), werden die Kolben logischerweise nur ein wenig verdreht.

Der kleine schräge Anschliff am Elementkolben ist so ausgeführt, daß die Kolbenoberkante bei Leerlauf und Teillast die Steuerbohrung erst bei einem größeren Kolbenhub (= späterer Förderbeginn) verschließen kann. Ab einer gewissen Gaspedal- bzw. Regelstangenstellung ist der Elementkolben so weit verdreht, daß dieser Anschliff nicht mehr wirksam ist. Dann greift nur mehr der mechanische Spritzversteller am Pumpenantrieb drehzahlabhängig in den Förderbeginn ein. Im Teillastbereich kann es bstimmte Betriebszustände geben, wo die beiden Systeme gegeneinander arbeiten.

Da die Teillastverstellung durch die Geometrie der Kolbenoberkante konstruktiv gegeben ist und keine Möglichkeit eines "Abschaltens" (wie bei der VE-Pumpe) besteht, hast Du hier keine Einfriffsmöglichkeit.

Die Beschreibung ohne Bilder ist schwierig und ich weiß jetzt nicht, ob sie für Dich verständlich war. Ich könnte Dir eventuell ein Blatt mailen, auf dem so ein Elementkolben zu sehen ist.

Die Vorverlegung des Förderbeginns um 1 - 2 Grad ist sicher in Ordnung. Sie bewegt sich je nach Einstell- und Meßverfahren im Toleranzbereich. Großartige Auswirkungen auf den Verbrauch sind aber dabei nicht zu erwarten. Bei Motoren mit Kettentrieb stelle ich den Förderbeginn grundsätzlich auf die Toleranzgrenze in Richtung früh, denn durch die unvermeidliche Kettenlängung wandert er dann mit der Laufzeit eh nach spät weg.

Ich habe mit dem MB100 keine Erfahrung und kann nicht einschätzen, ob der Verbrauch zu hoch ist. Hoher Verbrauch und unbefriedigende Fahrleistungen ohne sonstige großartige Auffälligkeiten können mit den Steuerzeiten (Kettenlängung), einer Fehlfunktion des Spritzverstellers oder einem zu hohen Abgasgegendruck zusammen hängen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Zu Deiner Pumpe muß ich schauen, ob ich ein entsprechendes Datenblatt habe, das technische Details enthält. Die Unterlagen liegen allerdings im Moment 100 km von mir entfernt. Ich komme aber zufällig morgen dort vorbei und werde nachschauen.

MfG Hans F.

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