Date: November 03, 2002 at 02:57:09
From: MartinR, [pd950c23a.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Bericht von meiner letzten Pilgerreise nach Linz

Hi, wie schon des öfteren erwähnt: in der Woche vor dem PHT2 habe ich mich mal wieder in Richtung Oberösterreich aufgemacht, um mich im Bereich Dieseltechnik weiterzubilden. Besucht habe ich den Fachteil Dieseleinspritztechnik eines Tageslehrgangs für KFZ-Techniker, der vom WIFI in Linz zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung angeboten wird. Der gesamte Kurs läuft über mehrere Monate, für mich lief er nur von Di 8:00 bis Sa 13:00. Thema war die gesamte Dieseltechnik vom Kraftstoff über Filter, Leitungen, Düsen, Verteiler- und Reihenpumpen diverser Hersteller bis hin zu modernen elektronisch geregelten Systemen (wie z.B. Common-Rail) und die wichtigsten Arbeiten, die in einer Diesel-Werkstatt anfallen können. Von den 24 Teilnehmern hatten je 12 an zwei Abenden die Gelegenheit, in Gruppen zu 2 oder 3 Mann (Frauen waren leider nicht anwesend) den Einbau mech. geregelter Einspritzpumpen und die Einstellung des Förderbeginns zu erlernen und zu üben. Zur Verfügung standen Motoren mit Bosch Reihen-, VE- oder Lucas-VE-Pumpen. Für den Praxisteil elektronisch geregelter Systeme sind mehrere Motoren mit verschiedenen Bosch-EDC-Versionen sowie ein Lucas-EPIC-System vorhanden, er fand aber erst an den Abenden der folgenden Woche nach meiner Abreise statt. Als "außerordentlicher" Teilnehmer an diesem Kurs durfte ich mir für die verbleibenden Abende die Themen selbst wählen. Ich habe mich zum einen dafür entschieden, einen Abend ausschließlich mit dem Photographieren von Teilen der Einspritztechnik zu verbringen, um sie hier (insbesondere für Anfänger) in lockerer Folge vorstellen zu können (, sofern es die Zeit erlaubt), und mich an dem zweiten Abend mal intensiver, aber auch in photographierender Weise mit einer Lucas-DPC-Pumpe auseinanderzusetzen, diese zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen. Letzteres ist quasi aus Zeitmangel gescheitert. Ich hatte die Antriebswelle und Lager nicht tief genug in das Gehäuse geschlagen, bemerkt habe ich es erst, als ich fast fertig war, weil der Deckel nicht mehr auf die Transferpumpe paßte. Für einen weiteren Versuch hätte ich das Ding wieder fast vollständig zerlegen müssen, was mir angesichts der fortgeschrittenen Zeit (für mich endete jeder Kurstag gegen 21:30) erlassen wurde. Besonders hart war der Kurs natürlich für den Kursleiter, Hans Fürthbauer, weil er nicht nur eine, sondern gleich 2 Wochen mit sehr langen Arbeitstagen verkraften mußte. Des weiteren kamen für ihn natürlich auch noch die Zeiten für's Vorbereiten und Aufräumen dazu. Man merkte ihm aber nichts an, jeden Morgen empfing er die Langschläfer in der gleichen lockeren Art und Weise. Insgesamt eine sehr gelungene Woche, die mir, weil ich ja schon Kurse zu den moderneren Systemen besucht hatte, vor allem neue Einblicke in die alte Einspritztechnik bot. Es gab natürlich auch wieder ne Menge Infos mit nach Hause, habe es aber noch nicht geschafft, alles durchzuackern. Weiteres im posting zu meinem ersten Kurs (Links stimmen nicht mehr), über die Kurse speziell hier, dann im Menü links: Branchen, KFZ-Technik, KFZ-Systemtechniker und KFZ-Techniker-Meisterprüfung. Preise finde ich sehr zivil, auch für die Übernachtung im angeschlossenen Gästehaus mit Schwimmbad, Sauna, Solarium (Wochenpauschale: EZ mit Dusche und Fernseher inkl. Frühstücksbuffett um 130 Euro, kann für touristische Aktivitäten auch solo gebucht werden). Ausländer zahlen keine Mehrwertsteuer. VG Martin