Date: November 18, 2002 at 21:54:00
From: Hans Fürthbauer, [linzu2-215-77.utaonline.at]
Subject: Re: Ergänzung zum Zylinderkopf

Hallo Martin und Kollegen, wir beide haben, was deine Fotoaufnahmen betrifft, über den Zylinderkopf vom M51D nicht im Detail sprechen können. Meine zwischendurch im Tageslehrgang verfügbare Zeit, war einfach zu kurz. Deswegen möchte ich hier ein wenig Information nachholen. Dein Text weiter oben: "wie ich das sehe, geht der Schußkanal schräg in die WK und auch hier wird tangential in den Wirbel eingespritzt." ist korrekt. Die Wirbelkammer ("Brenner") dieses Motors ist aus hochtemperaturfestem Material in Feingußtechnik hergestellt und am Außenumfang präzise bearbeitet. Wenn man von unten draufschaut, sieht man tatsächlich einen Mini-Spalt zwischen Brennerbund und Zylinderkopf. Der ist gewollt und hat auf den Festsitz und die Wärmeabfuhr keinen negativen Einfluß. Darunter sitzt nämlich teilweise die Blecheinfassung der Zylinderkopfdichtung. Der Mini-Spalt unterstützt durch seine Kanten die Abdichtung. Falls jetzt jemand anfängt, sich darüber Gedanken zu machen: Nicht nötig! Am besten, einfach so hinnehmen. Details in diversen Berichten, jedenfalls null Probs damit, alles perfekt ausgelegt. Die Wirbelkammer wurde vor der Montage auf ca. -190°C unterkühlt und in den angewärmten Zylinderkopf eingesetzt. Die Überdeckung ist so groß, daß ein absoluter Festsitz garantiert ist. Daher gibt es auch keine seriöse Möglichkeit, die Wirbelkammer aus- und wieder einzubauen, wie dies von einem tschechischen Instandsetzer behauptet wird. Der Montagevorgang des Brenners war automatisiert und ist mit größter Präzision ablaufen. Ein Verkanten und Steckenbleiben des Brenners hätte einen Ausschuß-Zylinderkopf bedeutet. Kompromisse gab es da nicht. Serieneinsatz des Motors war 1991, Produktionsauslauf 2000, schon vorher ab 1998 stückzahlmäßig längst abgelöst durch die Direkteinspritzer. MfG Hans F.