Date: January 20, 2003 at 17:03:24
From: Bernd Schlüter, [p508d061b.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Dieser Wolfhart will uns an der Nase herumführen
Betrachten wir doch einmal seine stärkste Pumpe der Welt. Erst narrt er uns mit diesen Federn, die laut seinem Text überhaupt keine Funktion haben, denn darunter verbirgt sich eine fest verankerte Schraube
Dann sollten wir auf die rot/blau gezeichnete Querschnittszeichnung schauen:
http://wolfhart.wwwhubs.com/artikel.htm
Er ist so ehrlich, zu verraten, dass man eigentlich die beiden Teile nicht schräg zueinander drehen kann. Aber innerhalb 5 Grad ginge das, weil die Ungenauigkeiten unterhalb 20 mü liegen würden.
Die Ungenauigkeiten (jeweils bei 5 Grad Schräglage): Bei einem Kolbendurchmesser von 10 mm sind es bereits 30 mü. Bei 2 cm Durchmesser bereits 60 mü. Auch ich würde dann bereits Gummikolben bevorzugen, die aber kaum Standfestigkeit haben werden.
Die Kolben laufen auf einer Kreisbahn. Auch hier ist der Abstand der Bohrungen und Zylinderwände in der Lage mit dem größten Hubverhältnis in gleicher radialer Richtung unterschiedlich. Es klemmt ganz gewaltig in dieser Lage, wenn die Kolben starr miteinander und mit dem Träger verbunden sind: Bei 2,5 cm Abstand der äußeren Kolbenbegrenzung von der Drehachse sind es bereits 154 mü Verbiegung, die die Kolbenbohrungen traktieren.
Anstatt uns das mit den zutreffenden Zahlen zu belegen und zu erklären, dass diese Kräfte durch lange Kolbenstangen erträglich gehalten werden, nennt er falsche Zahlen.
Also: Ich rechne hier online, weil ich schlicht vermute, was dabei herauskommt. Ich will denn einmal glauben, dass man genügend scherungskraftfeste Kolbenstangen finden kann, die die Fehlkräfte genügend klein halten können, dann muss immer noch bei einem Zweicentimeterkolben dieser 60 mü zu dünn gegenüber der Bohrung sein. Das ist bei einem Kolbendurchmesser von 20 mm eine Menge Holz.
60 mü = (1-cos 5°)*20 mm . Zudem ist das nicht ein flach anliegender Kolben, sondern nur eine dünne, venturidüsenförmige Dichtkante mit irren Schmierungsproblemen, bei der schon die Druckkräfte, die durch die schiefe Ebene auftreten und mit dem Sinus von 5 Grad eingehen, nicht schadenfrei zu beherrschen währen, wenn diese nicht durch das Zentrallager aufgenommen würden. Nun kommen wir einmal zum Hub bei 6cm Abstand der äussersten Zylinderwände und einem Kolbendurchmesser von 2cm. Dann sind die untersten Kolbenpunkte 3 cm voneinander entfernt und der Hub beträgt
40 mm * sin 5° = 3,138 mm. Das Hubvolumen beträgt also nur
Pi * (10² mm²) * 3,138 mm = 986 mm³, das effektive Kolbenleck aber weitaus mehr als das einer einfachen Düse von
Pi * 20 mm * 0,06 mm = 3,77 mm² Querschnittsfläche, aus der das Wasser bei 70 bar mit einer Geschwindigkeit von 118 m/s durchströmen wird, infolge der ungünstigen Venturiform aber mit mindestens der doppelten Geschwindigkeit von 236 m/s. Bei einer Drehzahl von 50 Umdrehungen pro Sekunde benötigt eine halbe Umdrehung 10 ms, es entweichen also
3,77 mm² * 236.000 mm/s * 0,01 s = 8.897 mm³ Leckvolumen pro Hub von 986 mm³ ins Nirvana ganz ohne Cannabisqualm und ich muss die Stasileute bewundern, die soviel Geduld mit Dir aufgebracht haben.
Trotzdem, ich habe viele Möchtegern-Flüchtlinge interviewt, und ich weiß sehr gut, wie sie Dir zugesetzt haben. Wahrscheinlich hat sich irgendein Stasigönner einmal für Dich eingesetzt und ist dann fürchterlich damit auf die Nase gefallen, weil Du zu bequem warst, das auch nur einmal durchzurechnen und Du hast den dann nachträglich noch schief angesehen?. Auch Stasileute sind (meist) irgendwo Menschen und auch bei ihnen genießen Wiedergeburten Einsteins (im Westen handelt es sich meist um die Napoleons) eine gewisse Narrenfreiheit. Dir haben sie diese offensichtlich entzogen.
Nach der Rechnung habe ich jetzt keine Lust, Deinen Kratzekolbenmotor nachzurechnen, ich hoffe, Du weißt, worauf mein Spott zielt, es ist das massive, ungekühlte "Kratzeblech" in der Mitte, wo auch Du selbst schon "Kratzespuren von der Dichtleiste fotografiert hast. Bau einen Prototyp, wenn ich Dir unrecht tue, und dann sieht die Welt schon viel besser aus, falls der natürlich überzeugend läuft oder jedenfalls den Eindruck macht, dass er es täte.
Mann, hier hast Du mehr Freiheit, als bei der Stasi, darum nutze sie und verrenne Dich nicht in Sackgassen, aus denen Du offensichtlich gar nicht herauskommen willst!
Wir sind hier alle ein paar Bekloppte und sind irgendwie alle (wenigstens ein bischen) klug geworden. Und komm bloss nicht noch mal mit der Leier: "hat zufällig noch einer hier meinen kleinen Motor herumliegen sehen?"
Der Rhanie holt sonst sein schwarzes Ofenrohr und schiesst es zum Mond, wenn das Ding nicht auf der Stelle beweist, dass es auch läuft.
Du kannst uns schonmal das Kaliber mitteilen, damit Rhanie das passende Rohr findet!
Gruß
Bernd
Wenn ich helfen kann, tue ich das gerne. Wir haben schon einmal miteinander telefoniert.
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