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Date: April 09, 2003 at 18:36:34
From: kitegenosse, [proxy.zkb.ch]
Subject: Re: angaben zum hdj80

hallo ralf

ganz herzlichen dank für deine ausführliche antwort :)

ich werde versuchen, die details, die noch unklar sind, herauszufinden.

aus deiner antwort glaube ich herauszuhören, dass einer pöl-umrüstung nichts grundsätzliches entgegensteht.
was mich hier ein bisschen verunsichert, sind aussagen im buschtaxi-forum, dass sich der hdj80, da direkteinspritzer, überhaupt nicht eigne.

ich zitiere untenstehend michael z, der zb. schreibt:

"Die direkte Einspritzung macht Probleme bei Pölbetrieb, da zB beim Kaltstart der Kraftstoff an die Kolbenwände gelangen kann und sich dort niederschlägt. Dadurch gelangt er ins Motoröl und kann polymerisieren (geht bis zu Klumpenbildung). Ebenso empfindlich sind die Lochdüsen bei DI's. Während Kammermotoren Zapfendüsen haben, bei denen der Nadelzapfen die Düsenöffnung immer mechanisch reinigt haben die DI-Lochdüsen keine mechanische Reinigungshilfe. Sollten die Spritzlöcher zukoken kann sich das Spritzbild dermaßen verändern, daß im ungünstigsten Fall wieder die Zylinderwände angespritzt werden mit dem obigen Effekt + verkleben/verkoken usw. der Kolbenringe, wenn man von anderen Folgeschäden wie Überbelastung der Pumpe usw. absieht. Diese Gegebenheiten kann es bei Kammermotoren systembedingt nicht geben.

Das Niederschlagen von Kraftstoffresten im Betrieb an den Zylinderwänden findet so gut wie immer statt, nur daß Dieselkraftstoff schon ab 55 Grad C verdampft, Rapsöl erst über 200."

und andererorts weiter:

"Zum Direkteinspritzer möchte ich noch folgendes anfügen:
Bei Kammerdieseln sorgt eine im Fahrbetrieb normal rotglühende Vor/Wirbelkammer für eine akzeptable Verbrennung auch schwerer entflammbarer Öle.
Bei DI's gibt es keine glühenden Teile, sondern nur heiße Luft und mittelwarme Kolbenmulde, die ausreichen muß, den Kraftstoff zu entzünden (besser das Sprit/Luftgemisch).
Starten mit Dieselkraftstoff erleichtert einiges, allerdings gibt es auch im normalen Fahrbetrieb sehr unterschiedliche Bedingungen wie zB. Schiebebetrieb, bei dem nicht nur DI's, sondern sogar Kammermotoren sehr stark auskühlen, bei verschlissenen Motoren reicht das sogar aus, um beim nächsten Gasgeben blaue Abgaswolken aus unverbranntem Kraftstoff entstehen zu lassen (die gleichen wie beim Kaltstart). Beim DI sollte demnach entsprechend der Brennraumtemperatur bei dieser Situation auf Dieselkraftstoff zurückgeschaltet werden. Der Aufwand dürfte dazu aber für einen Automatismus nicht gerade gering sein. Manche Umrüster verbauen für diese Zustände beim DI die Glüheinrichtung um, damit im und nach Schiebebetrieb die Glühkerzen bestromt werden, obs was taugt und ausreicht kann ich aber nicht beurteilen.

Motorleerlauf ist ein ähnlich ungünstiger Zustand, bei dem die Brennraumtemperatur sehr stark in den Keller geht. (einfacher Test, Motor im Leerlauf warm laufen lassen...dauert schon eine Zeit)

Ob's wirklich sowas wie einen Temperaturschock gibt, wage ich zu bezweifeln, wenn ich mir die Wärmekapazität von Öl, den Durchfluß (Daumenregel ca. 100 Liter pro Stunde bei max. Drehzahl) und die Metallmasse der Pumpe sowie die eigene Wärmeerzeugung durch Reibung in der Pumpe vorstelle. Bei einer Bosch VE zB. passiert der Kraftstoff nach der Vorförderpumpe erst den gesamten Pumpeninnenraum, bevor sie mit dem Hochdruckteil in Berührung kommt.

Ludwig Elsbett (der Senior), leider letzte Woche am Donnerstag im Alter von 90 Jahren zu meinem großen Bedauern verstorben, baute in seinen legendären 3-Zylinder DI-Pflanzenölmotor zweiteilige Kolben ein, das Oberteil mit recht großer Mulde ist aus Stahl (höherer Temperaturbereich, weniger Wärmeabgabe usw.), Unterteil aus Alu (weniger Gewicht..etc), nur verbunden mit dem Kolbenbolzen (sog. Gelenkkolben) unterstützt von "duothermischen" Verfahren mit tangentialer Einspritzung sowie passendem Drall der angesaugten Luft und Zapfendüsen bietet meiner Ansicht nach die einzige Möglichkeit einen DI problemlos mit Ölen verschiedener Viskosität störungsfrei zu betreiben. "

aufgrund dieser ausführungen raten nun andere leute vom pölen ab, da es sich beim hdj80 um einen direkteinspritzer handelt.

was soll ich davon halten?


besten gruss

mathias


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