Date: July 11, 2003 at 14:37:59
From: Werner, [p3e9b9d6d.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Du kommst auch nich runter vonner Düse, wa?

Hi Rhanie, zuerst muß ich noch was zum Düsenmoped nachschieben: Wenn es mal fährt, schätz´ ich, ist der Schub so gewaltig, daß einem TV Hören und Sehen vergeht. Man gut, daß so ein Ding dann bald von selbst abregelt, wer weiß, wie es sonst dem Holländer schon ergangen wäre. Die Luftdurchsätze fangen so bei einem knappen Kubikmeter pro Sekunde (bezogen auf Eintrittszustand) an. Nimm mal für den Abgasstrom so das Zwei- bis Dreifache an. Wenn Du das in einen Baum hältst, ist für den der Sommer rum. Ich hab gehört, daß die Feuerwehr Köln mal experimentiert hat, mit APU + Wasser bzw. Schaum oder so auf den Abgasstrom, weiß aber nicht, was draus geworden ist. Ich denke mal, solange Rhanies im Rettungsdienst fahren, kann man sowas nicht gut genug wegschließen. Ich las neulich in einem der Posts etwas von Umrechnungsformel Schub auf Leistung. Das kann man so nicht einfach umrechnen, ohne den Schubrohrdurchmesser und das Verdichtungsverhältnis zu kennen, aber die in dem Post angenommene Leistung ist mit Sicherheit viel zu niedrig vermutet. Generell haben gute Gasturbinen einen WG von ca. 25%. Mittlerweile gibt es ja auch eine Spielzeugpropellerturbine bzw. als Modellhubschrauberantrieb. Ich hab mal aus Spaß nachgerechnet: Die kommen auf ca. 1%. Bei den Garretts wird die Wahrheit also irgendwo dazwischen liegen. Die kleinen bis mittleren Hubschrauber haben keine Hilfsgasturbinen. (Bei den ganz großen weiß ich es nicht.) Der Hubschrauber ohne Triebwerksleistung ist so schnell unten - Autorotation, vielleicht macht es Dir der Sani-Hubi ja mal vor -, daß eine Notstromversorgung keinen Sinn macht. Man vertraut lieber auf zwei Haupttriebwerke, die per Freilauf auf ein gemeinsame Getriebe wirken. Wenn Du den geistigen Nährwert suchst, bau Dir ne Modelldüse. Es gibt vom Düsenpapst Kurt Schreckling ein Buch darüber. Der Mann wohnt bei uns in der Nähe und hat rein experimentell damit angefangen. Zu kaufen gibt es die Dinger natürlich auch, aber dann wär ja der Gag weg, und nebenbei auch noch ein paar tausen EUR. Einem, wir Dir traue ich den Nachbau dieser Aggregate zu. Für mich wär dat nix. Da muß Edelstahl zum Laufrad gebogen und gefeilt werden. Microschweißen ist angesagt. (Ich kann nur Megaschwitzen und natürlich Holz kleben.) Als Verdichterlaufrad wird ein Turboladerrad verwendet. Hab das Buch im Moment in der Ausleihe, wenn Du die ISBN wissen willst, sach Bescheid. Gruß Werner