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Date: August 22, 2003 at 19:56:07
From: Rhanie, [p213.54.166.179.tisdip.tiscali.de]
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Hallo!

War ja zu erwarten: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261759,00.html

PIPELINE-SABOTAGE

Ölpreis ohne Gewähr

Mit den Pipeline-Explosionen vom Wochenende wurde nicht nur die Hoffung der Iraker zerstört, bald wieder zu einem großen Ölexporteur aufzusteigen. Auf dem internationalen Ölmarkt macht sich wieder Unsicherheit breit, der Preis für Rohöl steigt.


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AP

Pipeline in Flammen: "Sie fahren einfach hin und werfen eine Granate"


Bagdad/London - "Sie kommen in der Nacht", sagt Kamal Fareesh, Arbeiter an einer Tankstelle in Shirquaat. Er wurden in den letzten Tagen von drei Explosionen geweckt. In Sichtweite steigen immer noch turmhohe Rauchsäulen empor. An zwei Stellen haben Saboteure die Pipeline von dem nordiraktischen Kirkuk in den türkischen Hafen Ceyhan gesprengt, nur zwei Tage nachdem zum ersten Mal seit dem Irak-Krieg wieder Öl durch diese Hauptschlagader der irakischen Wirtschaft floss. Nach Angaben von US-Militärs wird es noch mindestens zwei Wochen dauern, bis die Löcher in der Leitung wieder geflickt sind. Den täglichen Umsatzausfall beziffert Paul Bremer, US-Gouverneur im Irak, auf rund sieben Millionen Dollar.
Der Lieferengpass bei dem Land mit den zweitgrößten Ölreserven der Welt machte sich jedoch auch schnell auf dem internationalen Ölmarkt bemerkbar. Wegen der Sorge um weitere Störungen bei der Ölversorgung stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent am Montag in London 1,01 Prozent auf 29,10 US-Dollar an. Auf dem asiatischen Markt stieg der Rohölpreis mit Auslieferungsdatum September bis auf 31,38 Dollar. Auch der Ölpreis für den Korb der Organisation ölexportierender Länder (Opec) lag mit 28,78 Dollar deutlich über dem angestrebten Preisband (22 bis 28 Dollar).

Längst haben Marktexperten die Hoffnung aufgegeben, der Ölpreis könnte dank der anrollenden Ölförderung im Irak wieder unter 20 Dollar je Barrel gedrückt werden. Im Gegenteil: Die Sabotageakten vom Wochenende liefern den Ölhändlern die Belege dafür, dass sie vorerst nicht mit dem Irak-Öl rechnen können. Die Öllieferungen haben bisher noch nicht einmal das Vorkriegsniveau von 2,5 Millionen Barrel pro Tag erreicht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press liegt der Ausstoß des Landes derzeit bei 1,3 Millionen Barrel pro Tag. Nach Ansicht von Bruce Evers, Analyst von Investec Henderson Crosswaite, wird es noch bis Mitte nächsten Jahres dauern, bis der Ölexport aus dem Irak zu seiner ursprünglichen Stärke zurückkehren wird. "Jede Woche hören wir von einem neuen Sabotageakt oder Unfall", sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Hinzu kommt, dass noch niemand weiß, wie solche Sabotageakte in Zukunft verhindert werden sollen. Die Pipeline von Kirkuk nach Ceyhan ist rund 950 Kilometer lang und verläuft großteils mitten durch die Wüste. Tankstellenwärter Fareesh glaubt nicht, dass die Pipeline unter den derzeitigen Umständen überhaupt wieder in Betrieb genommen werden kann. "Immer wenn sie einen Teil der Pipeline wieder in Ordnung bringen, wird sie jemand an einer anderen Stelle wieder in die Luft jagen. Das ist sehr einfach, sie fahren einfach hin und werfen eine Granate."

Nach Ansicht von Phil Verleger, einem unabhängigen Energieberater mit Sitz in Kalifornien, ist die verfahrene Situation im Irak allerdings kaum relevant für den hohen Ölpreis. "Die Story ist Saudi-Arabien", sagte er dem "Economist". Seiner Ansicht nach hat der weltgrößte Erdöl-Exporteur allein dafür gesorgt, dass die Ölpreise nach dem Ende des Irak-Krieges nicht in die Tiefe gerauscht sind. Verleger vermutet, dass die Saudis ihre Produktion in den vergangenen zwei Monaten bereits um rund eine Million Barrel pro Tag zurückgefahren haben.

Angesichts des momentanen Barrelpreises von über 28 Dollar wird es jedoch immer wahrscheinlicher, dass die Opec mit einer höheren Ölförderung für sinkende Preise sorgen wird. Einem ungeschriebenen Gesetz zufolge werden die Ölhähne weiter aufgedreht, sobald der Ölpreis zwanzig Handelstage lang über 28 Dollar bleibt.

Carsten Matthäus

Gruß Rhanie.

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