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Date: February 11, 2004 at 12:29:25
From: R.Lang, [p5085bb92.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Deponiegas-BHKW?...etwas mehr oT

Hallo Werner,

danke für die Hintergrundinformationen, hier noch eine kurze Bemerkung die ich bei einem namenhaften Gasmotorenüberholer im Norddeutschen bei einer Diskussion über BHKW-antriebe zu hören bekam.

"Gut das das Nordseegas nicht mehr in dem Umfang zur Verfügung steht,
das russische Gas aus der Taiga das in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen wird sei Ihm lieber da die Motore damit besser zurande kämen."

Er zeigte mir Zylinderköpfe die mit Nordseegas befeuert worden waren, und wies darauf hin das bestimmte Abbrennvorgänge im Brennraum lokale Hitzenester erzeugen, an diesen Stellen sieht man dann deutliche Erossion im Bereich der Ventile. Das sei bei dem Russengas dann nicht mehr so häufig.

Da er den Überblick über den norddeutschen Markt hat, die Firma ist dort oben an mehreren Stellen vertreten und betreut dort alles was Rang und Namen hat, scheint an seiner Åussage was dran zu sein.

Nun wenn der Stickstoffanteil im Brenngas sehr hoch ist,und der Kohlenstoffanteil recht gering so entsteht eine recht schnelle Verbrennung mit hoher Temperaturspitze. Die Verbrennung oxidiert hauptsächlich den Wasserstoff. Das Kohlenstoffmolekül wird zu CO2
oxidiert. Jedoch scheint durch die Temperaturspitze die Stickstoffoxidation beginnen. Die entstehenden NOx'e können dann in Verbindung mit dem bei der Verbrennung entstehenden Wasserdampf zu unangenehm wirkender Salpetersäure kondensieren. Diese greift die Werkstoffe im Brennraum und im Abgassystem an.

Über Abläufe im Brennraum habe ich vor einiger Zeit eine unvollständige Doktorarbeit gefunden, ich habe daraufhin den Autor ausfindig gemacht und Ihn um die fehlenden Schaubilder seiner Messergebnisse gebeten. diese hat er unter der Begründung das seien
Firmengeheimnisse seines Brötchengeber verweigert. Kann ich ja verstehen weil er schliesslich von dem abhängig ist.

Nur jetzt stellt sich die Frage ob man die vollständige D-Arbeit nicht in einer Uni-bibliothek zu fassen bekommt, denn die Kenntnis über die detaillierten Abläufe im Verbrennungsprozess könnten bei der aerodynamischen Ausgestaltung des Brennraums hilfreich sein.

Ich bin damals durch Aussagen vom alten Elsbett dazu angeregt worden mal in diese Richtung zu suchen, denn er hat schon durch seine Gestaltung seines Brennraumes zu seiner Zeit empirisch die Verbrennung optimiert.

Übrigens scheint man bei Deutz bei den neuen Dieselmotorgenerationen eine Menge der Erkenntnisse von Elsbett in die Dimensionierung der Brennraumgeometrien übernommen zu haben.

Wenn also bei der Verbrennung von CH4 der Verbrennungsablauf wie oben beschrieben abläuft so könnte man sich vorstellen das durch Zumischung
von CO zum Brenngas der Ablauf der Verbrennung bessere Eigenschaften bekommt. Dies hat zwar zur Folge das mehr CO2 entsteht aber wenn die
N2 oxidation hierdurch unterdrückt würde wäre schon eine Menge gewonnen. Sicher wenn man die Spitzentemperatur der Verbrennung senkt sinkt der Wirkungsgrad der Antriebsmaschine, wenn man jedoch einen Langsamläufer betreibt sollte die Abgasqualität solche Brennstoffaufbereitung rechtfertigen.

Wenn ich mir jedoch die von dir genannten Eigenschaften des "Deponiegases" so vor augen führe stellt sich mir die Frage warum das ganze in einer Kolbenmaschine verbrennen? warum nicht in einer Gasturbine? Ich habe zuwenig Informationen inwieweit dort Stickoxidation ein Problem sein kann.

Also den Stoff einfach abzufackeln scheint mir die unsinnigste Lösung zu sein da hier ein Energieträger einfach verschwendet wird ohne einen
Nutzen zu bringen.


Gruss rainer

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