Date: March 08, 2004 at 21:46:28
From: Joachim S, [pd951e772.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Anwendungsgebiet

Hi Andy, AC/DC muss es sein, wenn du Alu schweissen willst. Und darauf sollte man unbedingt achten, dass man das dann auch kann. HF-Zündung ist auch was feines, ohne muss man schon verdammt geübt sein. Mit diesen Features ist es dann auf einmal garnicht mehr so schwierig. Ich finde Elektrodenschweissen ungleich schwerer. Das schöne am Wig ist eben, dass es so langsam geht. So geht es dann verhältnismäßig einfach, und irgendwas hunderprozentig dicht zu bekommen ist sehr einfach. Draht und Hitze sind entkoppelt, mit dem Lichtbogen kann man das Schweissgut herrlich lenken. Nach ein paar Tagen Übung bist du fit auch für anspruchsvollere Sachen. Für schnöden Baustahl ist es aber zu schade. Es schluckt wegen langsam doch erhebliche Mengen teures Argon. Ausserdem bringt es sehr viel Wärme ein, das ist fast so schlimm wie bei Autogen. Bei Stahl oder Autoblech bist du mit Mig/Mag eindeutig besser aufgehoben. Aluschweissen erscheint anfangs schwierig, das ist aber reine Übungssache. Alu hat keinen teigigen Zustand, es wird gleich flüssig. Man kann das flüssige aber klar erkennen, und gut beherrschen. Gewöhnungsbedürftig ist die hohe Wärmeleitung des Alus, erst geht nichts voran, dann ist das ganze Bauteil irre heiss, und auf einmal schweisst du im dreifachen Tempo daher. Da ich vorwiegend Alu damit geschweisst habe, kann ich Alu besser als Stahl, es ist wirklich keine Hexerei. Allerdings darf das Alu nicht allzu dünn sein. Unter zwei Millimetern hab ich auch noch nichts gemacht. Eine durchgeschweisste Wurzel ist bei Alu nicht machbar, unten reisst nichts die Oxidschicht auf. Versuche sind sinnlos, die Nacht ist immer mehr oben drauf. Glattflexen ist deshalb auch eher verpönt. Du musst auch noch Geld für einen guten Schutzschirm aufheben. Speed-Glas ist Stand der Dinge, muss einfach sein. Damit ist das Zünden viel leichter. Gruss Jo