Date: April 18, 2004 at 12:49:40
From: R.Lang, [pd954b296.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Der Elsbett-Motor, ja, so ist halt das Leben!
Hallo Hans,
also ich kann nur empfehlen mal in Museum nach Salz zu kommen, offensichtlich standen Dir nicht alle Informationen und Entwicklungsergebnisse zur Verfügung als du deinen Artikel geschrieben hast.
Auch sind dir die Gedankengänge von Ludwig Elsbett nicht ganz klar geworden. Diese konnte man nur von Ihm im persönlichen Gespräch erfahren. Seine Biographie hat soviele Brüche und Erfolgsepochen die man kennen muss um seine Überlegungen nachvollziehen zu können.
Leider wurde Ihm durch die Reaktion der Nutzer seiner Ideen der persönliche Erfolg in Form von Lizenzgebühren für seine Erfindungen vorenthalten. Seine Ideen fanden in die Konstruktionen eingang nachdem seine Patente ausgelaufen waren. So fehlten Ihm die Einnahmen die Ihm die zügige Weiterentwicklung ermöglicht hätte.
Das Elsbett wenig mit elektronischen Möglichkeiten der Motorensteuerung und Kontrolle am Hut hatte, ist auf seine Lebensepoche zurückzuführen. Man bedenke das 1965 als ich meine Lehre begann die Elektronen noch im Vakum destiliert wurden. Da war an Computer oder Mikrocontroller wie sie heute gang und gäbe sind noch nicht zu denken. Ingeniermathematische Optimierungen die viel Rechenaufwand erforderten wurden wenn sie unumgänglich waren in Rechenabteilungen mit vielen Menschen erledigt. Ich habe derartige Organisationsformen in der optischen Industrie quasie als Relikt noch kennen lernen dürfen. Diese optischen Rechner waren sehr stolz auf ihre Arbeit, und sprachen davon das sie zum Arbeiten ins Institut gingen. Das ganze ist jetzt gerade mal 40 Jahre her.
Heute werden die Elektronen in Halbleitersperrschichten sortiert, das mit millionenfach mehreren aktiven Elementen, und mit einer Zuverlässigkeit, daß man sich wundern muss wie derartige Produkte als preiswerte Massenware gefertigt werden kann.
Elsbett hat durchaus erkannt das die Fertigung seines Motorkonzeptes sehr hohen Investitionsaufwand bedeutete. Er hat hat sich dazu auch Gedanken gemacht und ist soweit gegangen ein Teil der Schwierigkeit durch pfiffige Lösungsansätze zu umgehen. Leider ist er auch hier seiner Zeit weit vorausgewesen, erst heute wären derartige Konzepte mittels moderner Werkzeugmaschinen rationell möglich. Er stellte ein Konzept des geschweisten Motorblocks dar, den Prototypen eines 6 Zylinders kann man im Museum bewundern. Weiterer Nebeneffekt ist das einer seiner Söhne hierdurch zum Schweissfachmann wurde. Ich habe den leider noch nicht kennengelernt, es wäre jedoch interessant auch mal die Sicht seiner Söhne kennenzulernen.
Also es gibt eigentlich noch viel zu tun um eine Ludwig Elsbett Biographie zusammenzutragen. Dabei sind auch die Aussagen seiner Mitarbeiter aus der Thalmässingzeit interessant.
Es gibt im Netz Informationen über Elsbett, die sind jedoch lückenhaft und unvollständig.
Der Rhanie will im Sommer ein Treffen am Flughafen in Thalmässig veranstalten, würden die PÖLer rechtzeitig erfahren das der Hans Fürthbauer dort auch persönlich als Ehrengast anwesend ist, könnte ich mir vorstellen das es eine Wallfahrt nach Thalmässig geben könnte, über die der Baijuwarische Rundfunk berichten würde.
Also Hans lass es uns rechtzeitig wissen wenn du dort als PÖLmagnet auftritts.
Freundliche Grüsse nach Oö
Rainer
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