Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: April 23, 2004 at 23:17:05
From: Hans Fürthbauer, [linzu4-91-168.utaonline.at]
Subject: Re: widerspruch..., da schließe ich mich an!

Hallo JürgenK und Jo,

ein Direkteinspritzer mit Mehrlochdüsen braucht im unteren Drehzahlbereich wegen der geringen Luftgeschwindigkeit im Ansaugtrakt einen definierten Luftdrall im Zylinder für die Verbrennungsluft. Sonst bringt er keine saubere Gemischbildung zustande, weil ein großer Teil des Kraftstoffs direkt an die Muldenwand im Kolben klatscht ---> viel HC und Ruß und wenig Drehmoment. Kraftstoff an der Zylinderwand kommt dann auch vor und ist auch "nix gut", denn schmiert schlecht und gelangt ins Motoröl. Ist den PÖLern bekannt.

Stark vereinfacht betrachtet, könnte man die Einspritzmenge und den Einspritzdruck reduzieren. Das würde aber auch Drehmoment kosten und wäre kontraproduktiv. Daher ist ein gut dosierter Luftdrall angesagt, der halt nicht immer leicht zu realisieren ist, wie Jürgen schon gesagt hat. Mit einem penibel gestalteten Drallkanal und 4-Ventiltechnik ging das bei EU3-Zertifizierung auch teilweise noch ohne Zusatzeinrichtungen. Die 2-Ventiler TDI's für Mittelklasse-Fzge. tun sich da auch mit EU3 schon recht schwer. EU4 in 2-Ventiltechnik geht nur bei kleinen, leichten Fzgen, nicht mehr in der Mittelklasse. Daher hat jetzt auch AUDI/VW die Mehrventil-Ventiltechnik bei den PD-Motoren gebracht. Das erforderte eine schlankere PD-Einheit, die mittig zwischen den jetzt 4 Ventilen Platz hat.

Aber zurück zum Ausgangspunkt der Diskussion und nochmal vereinfacht dargestellt: Im unteren Drehzahlbereich ist der Drall gut, wie schon erläutert. Aber im oberen Drehzahlbereich wäre der Drall dann durch die ohnehin hohe Luftgeschwindigkeit zu intensiv. Er zerfleddert die Einspritzung und damit die Gemischbildung. Auch "nix gut". Daher ist da der Drall zu minimieren. Das geht so: Es gibt einen 2. Ansaugluftweg. Im unteren Drehzahlbereich ist dieser Ansaugkanal mit je einer Klappe/Zyl. verschlossen. Das heißt, die Verbrennungsluft geht zunächst nur über den Drallkanal. Ab einem bestimmten, applizierbaren Drehzahl- und Lastbereich öffnen die Klappen und die Verbrennungsluft nimmt den kürzeren, für sie einfacheren Weg und geht über den 2. Kanal, den "Füllkanal". Der Drallkanal ist dann nur mehr nebensächlich an der Zylinderfüllung beteiligt.

Diese oben erwähnten "Drallklappen" sind bereits mit EU3-Gesetzgebung bei einigen Fzg.-Herstellern in die Serie eingeflossen.

MfG Hans F.

PS: die direkt an mich gerichteten Beiträge in diesem Thread, die ich noch nicht beantwortet habe, sind selbstverständlich immer noch in Evidenz. ... Weil ich da für qualifizierte Antworten zu einigen "politisch" formulierten Beiträgen, etwas nachdenken muß, brauche ich dazu mehr Zeit. Dafür bitte ich um Verständnis. Denn: "Kommt Zeit, kommt Antwort!"

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