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Date: July 10, 2004 at 10:57:32
From: hastelloy, [p508b28a1.dip.t-dialin.net]
Subject: jetzt wissen wir es genau: UBA gegen Biokraftstoff

In den VDI-Nachrichten gibts den Artikel zu Bio im / als Kraftstoff. Fazit daraus Bio hat da nix zu suchen... völlig neuer Standpunkt nachdem sie bisher alles gefördert /subventioniert haben und sogar den Bundestag mit BHKW-Rapsöl befeuern. Aber lest selbst:

Biosprit hat im Auto nichts zu suchen
Verkehr: Suche nach Kraftstoffen für eine klimaverträgliche Mobilität - steuerliche Begünstigung pflanzlichen Sprits ist falsches Signal

VDI nachrichten, Hamburg, 9. 7. 04 -Mineralölkonzerne und Umweltbundesamt sind sich einig: angesichts der großen Erdölreserven und wenig effizienten Motoren sollte Biomasse nicht im Verkehr vergeudet werden. Kraftstoffe auf Pflanzenbasis seien ein teurer und ineffizienter Weg, das Klima zu schützen. Dazu kommt, Erdöl wird so bald nicht knapp.
Jüngst meldeten Esso und BP, dass die nachgewiesenen Vorkommen noch vier Jahrzehnte halten. "Auch danach geht das Öl nicht aus", stellte Dr. Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), am 29. Juni anlässlich eines Workshops seines Verbands in Hamburg klar. Vielmehr werde man noch in 250 Jahren Öl zu Produktionskosten um 20 $ je Barrel (159 l) fördern.
Erdöl bleibe verfügbar, wird noch lange deutlich billiger sein als pflanzliche Kraftstoffe oder gar Wasserstoff, so Picard, und die Qualität von Otto- sowie Dieselkraftstoffen wird auch immer besser. Die strengen Abgasnormen haben die Luft entlang der Verkehrsadern spürbar verbessert - und damit auch die Akzeptanz für den Verkehr. Trotzdem weiß Picard, dass es so nicht weiter gehen kann. Denn der Klimawandel stellt die Mineralöl- und Autobranche über kurz oder lang vor die Herausforderung einer Kohlendioxid (CO2) neutralen Mobilität.
Keine Lösung böten die heutigen Pflanzenkraftstoffe Rapsmethylester (RME) und Bioethanol, erklärte Dr. Andreas Ostermeier, beim Umweltbundesamt (UBA) Experte für Schadstoffminderung und Energieeinsparung im Verkehr. "Angesichts begrenzter Anbauflächen und der geringen Flächenerträge ist es mit heutiger Technik viel effektiver, die Biomasse stationär zu nutzen", so Ostermeier. Während sich nämlich mit RME und Bioethanol pro Hektar und Jahr nur 2 t bis 5 t CO2- Ausstoß vermeiden ließen, seien es bis zu 15 t/ha jährlich, wenn angebaute Biomasse wie Holz Strom- und Wärme erzeuge und damit Kohle substituiere.
Ostermeier rechnet mit der verschärften Konkurrenz um Anbauflächen. Eine Studie des Bundesumweltministeriums belege, dass die aktuell verfügbare Fläche für nachhaltigen Biomasseanbau sehr eingeschränkt sei. "RME hat bisher nicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun", so der UBA-Experte. Folge man der Studie und nutze nur ökologisch vertretbare Flächen, ließen sich 2010 nur 0,3 % des Kraftstoffbedarfs mit RME decken. Auch mit Bioethanol aus Zuckerrüben wären es weniger als 1 %. Größere Erträge verspricht der Anbau unspezifischer Biomasse wie Holz.
Biomasse zur Kraftstoffherstellung, Biomass-to-Liquids (BTL), ein Forschungsgegenstand u.a. bei DaimlerChrysler und VW, ist zwar in jeder Form zu nutzen, wäre laut Ostermeier aber nur geringfügig effizienter - auch sei die Technologie nicht verfügbar. "Man kann weder zur Realisierbarkeit noch zu den Kosten belastbare Aussagen treffen", schränkte er ein. Letztlich, müsse für politische Rahmenbedingungen gesorgt werden, unter denen sich ökologisch und ökonomisch effiziente Lösungen durchsetzen. Die steuerliche Begünstigung pflanzlicher Kraftstoffe sei in diesem Zusammenhang ein falsches Signal.

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VDI nachrichten, Hamburg, 9. 7. 04 -Mineralölkonzerne und Umweltbundesamt sind sich einig: angesichts der großen Erdölreserven und wenig effizienten Motoren sollte Biomasse nicht im Verkehr vergeudet werden. Kraftstoffe auf Pflanzenbasis seien ein teurer und ineffizienter Weg, das Klima zu schützen. Dazu kommt, Erdöl wird so bald nicht knapp.
In der Bewertung biogener Kraftstoffe waren sich Ostermeier und Picard einig. Auch darin, dass Otto- und Dieselmotoren bis weit in die zweite Hälfte des Jahrhunderts den Markt dominieren werden. Deshalb müsse die Motoren effizienter werden, mit dem Ziel, den Verbrauch bzw. die CO2-Emissionen zu halbieren, verlangte Ostermeier.
Für ihn wäre eine Option die Einbeziehung des Verkehrs in den Emissionshandel. Mit Blick auf die rasant zunehmende Motorisierung in den Entwicklungsländern müsse man effiziente Technologien in den reichen Ländern entwickeln und finanzieren. Picard erteilte dem eine Absage. "Beim aktuellen Handelspreis für CO2 käme in Deutschland nur 1 Mrd. € zusammen", rechnete er vor. Dagegen stünde ein großer bürokratischen Aufwand, um diese vergleichsweise geringe Summe zu erhalten. P. TRECHOW/WOP
Kraftstoffe aus Biomasse: nur in geringen Mengen und wenig effizient

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