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Date: October 19, 2004 at 01:22:13
From: Rhoener, [pd9e6972a.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Elefantengras Miscanthus giganteum - Energiepflanze und mehr

Hallo Rolf und an alle die´s interessiert,

Das waren Vollkosten zur Bereitstellung von Miscanthusballen frei Heizung, die ich aus "Biomasse als erneuerbarer Energieträger" übernommen und etwas geköpft habe. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

210 € Gemein- und Festkosten (z.B. Hagelvers., Brandschutzvers. fürs
Lager......)
96 € Annuität der Bestandesetablierung (5% Zins und 20 Jahre)
11 € Annuität Bestandesrekultivierung (siehe oben)
7 € Pflanzenschutz für die ersten zwei Jahre aber wieder Annuität
auf 20 Jahre
166 € Düngung
500 € Ernte und Bergung
284 € Transporte
54 € Umschlagsprozesse
141 € Lagerung
250 € Pacht

Summe 1719 €

Nutzungsdauer von Miscanthus liegt zwischen 20 u. 30 Jahren - kommt halt auf Pflege aber auch Grundvoraussetzungen an. Wichtig ist für Miscanthus die Wasserversorgung, denn sie wurzeln nicht sehr tief (analog zu Mais, auch C4-Pflanze).

Nun zu den Hackschnitzeln:
Die Hackschnitzel aus der Landschaftsplege sind "pfurztrocken", da die vor dem Hacken immer ein Jahr lagen. Der Energiegehalt ist traumhaft verglichen mit meinem nächsten Posten (ich schätze 80 l Heizöl/m³ und besser/theoretisch haben sie 900 kWh/m³). Letzten Winter hatte ich auch 180 m³ an Käferfichten, die so wie sie waren durch den Hacker liefen. Die hatten, wie ich sie bekommen habe, schätzungsweise 40% Wassergehalt. Durch Selbsterhitzung - ich würds eher Kompostierung nennen, sind sie auf 35% runtergekommen, also im Haufen - die obersten 30 cm waren richtig nass und kompostig. Der Energiegehalt war shice - ca. 60 l Heizöläquivalent/m³ oder noch schlechter. Als das Lager leerer wurde konnte ich es dann 80 cm hoch ausbreiten. Ab da wars dann deutlich besser. Beiden Quellen ist ein hoher Ascheanfall gemein. Bei den Käferfichten mitsamt den Nadeln kamen jede Woche 40 kg zusammen (bei gutem Material kommt die selbe Menge alle vier Wochen zusammen).

Zu deinem Problem:
Du willst sie vergasen? Soweit ich weiß, muß das zu vergasende Material locker geschüttet im Reaktor liegen, damit die Schwelgase passieren können. Das klappt mit meinen feinen Hackschnitzeln, (denk)aber auch mit Miscanthus nicht - zumindest nicht ohne weiteres. Für solche Anforderungen sind Schneckenhacker geeignet. Die produzieren Hackschnitzel, eher Hackklötzchen, die dann auch deutlich schneller trocknen ohne zu verkompostieren. Gürtner experimentiert damit und scheint mit seinem Reaktor die Marktreife erreicht zu haben. (für meinen Teil bin ich da skeptisch)

Noch ein paar Gegenfragen:
Hast du Landwirtschaft oder würdest du dir das machen lassen?
Betreibst du nicht auch ein Altpöl-Bhkw?
Kann man das mal anschauen und wenn wo?

Halt mich bitte auf dem laufenden, wenn´s nix ausmacht. Das Thema interessiert mich - egal ob Hachschnitz- oder Miscanthusvergasung. Die Email ist im Kopf hinterlegt.

Mit herzlichen Grüßen,

Joachim

P.S.:Ich beziehe die Hackschnitzel von meinem Cousin, der sie in absehbarer Zeit durch die Abwärme der Biogasanlage trocknet (wenn´s sein muß auf unter 20 % Wassergehalt). Menge unbegrenzt und auch in der Größe in Maßen variabel. Vielleicht bist du ja interessiert. Wie gesagt umgekehrt auf jeden Fall, da Hackschnitzel hier noch keinen guten Markt haben bzw. wir haben "zuviel" Wald.

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