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Date: October 23, 2004 at 07:43:27
From: Bernd Schlueter, [d9974.d.pppool.de]
Subject: Re: OT Mölmolekühle, wie lang sind die eigentlich?

Zusätzlich zu den Bemerkungen von hastelloy möchte ich noch bemerken, dass die Brownsche Wärmebewegung der Moleküle sehr schnell gegenüber den Geschwindigkeitsgradienten an den Beanspruchungsstellen des Öls ist, die immer noch eine hydrodynamische Strömung darstellt. Wird da also mal ein Ölmolekül ausgerichtet, so wird es viel schneller wieder in eine andere, beliebige Lage zurückgeboxt. Allein an den Berührstellen rutscht es sich an langen Ölketten besser lang, als an kurzen.
Die Viskosität hängt natürlich von der Länge ab. Flüssige Öle haben Kohlenwasserstoffketten von ca. 10 bis 16 Kohlenstoffatomen, darüber wirds deutlich zäher und sogar fest (=Paraffin). Die in den giftigeren Maschinenrapsölpflanzen in relativ großer Menge vorhandene giftige Erucasäure hat zum Beispiel 22 Kohlenstoffatome Kettenlänge und ist ein farbloser Feststoff, der sich im Rapsöl löst, das auch viele kürzere Ketten enthält. In den Destillationstürmen unserer Lebensmittelchemie (Ölmühlen...) werden diese Stoffe sehr sauber getrennt und so kann man auch eine stinkende Hundeleiche, wenn man das unbedingt so möchte, in lecker riechendes Frittenöl verwandeln. Inzwischen gibt es da aber Vorschriften (ist nicht ganz legal).
Pöl ist zwar sehr schadstoffarm, besteht aber aus einem größeren Gemisch von gradzahligen Kohlenwasserstoffketten verschiedener Länge, während gecracktes giftige ungeradzahlige Kettenlängen in gleicher Anzahl besitzt.
Formaldehyd ist zum Beispiel ungeradzahlig, ein Kohlenstoffatom. Äthylaldehyd besitzt zwei und ist damit weniger giftig...
Wenn wir Pflanzenfett anbrennen lassen, entstehen auch ungradzahlige Fragmente.
Übrigens sind diese Ketten alle nicht langgestreckt, sondern stellen Zickzacklinien dar, wobei sich jede Zacke völlig frei um eine Achse bewegen kann, was zu einer wilden Vernäuelung führt. Benachbarte Moleküle rutschen also überhaupt nicht aufeinander, sondern geben nur durch die Wärmewackelei äußeren Einwirkungen nach. Je mehr Gewackel, desto leichter. Die Legierstoffe wirken dem entgegen, wie schon hostalloy beschreibt.
Die im Vergleich riesigen Graphitplättchen richten sich hingegen schon aus und MOS2 glättet auch irgendwie...hat nichts mit Öl zu tun.

Nochmal zum Verständnis: Selbst in einem 1 Mikrometer dünnen Dichtspalt haben ca. 1000 Ölmoleküle übereinander Platz!

Mist, schon wieder was dazugefaselt...

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