Date: November 04, 2004 at 17:50:36
From: Bernd Schlueter, [p5084ac77.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: @Hajo Funman (adiabate Verdichtung)
Ich behaupte, das Bildchen stimmt nicht. Zur Entflammung genügt ja eine einzige heiße Stelle mit wenigen Öltröpfchen. Wie man diese heißeste Stelle hier finden will, ist mir rätselhaft. Der Wärmeübergang zur Wandung ändert sich nicht allzusehr mit der Kolbengeschwindigkeit und ist eh beim unverbrannten Gemisch deutlich geringer, fast adiabatisch.
Zumindest der untere Teil des Diagramms ist total daneben.
So würde ich das Ganze betrachten:
Angenommen, der obere Teil des Diagramms stimmt, ich halte ihn für realistisch:
dann sind größere Zündnester im Brennraum vorhanden, die die volle adiabatische Endtemperatur besitzen, weil wirklich kein Wärmeübergang stattgefunden hat, dann errechnet sich die Temperatur der heißen Nester zu Enddruck hoch 0,28. basta. 0,28 ist nichts anderes als kappa minus eins, geteilt durch kappa. Ich runde mal ein wenig nach unten ab, weil sich in meinem Zündvolumen noch einige kleine Öltröpfchen finden, die doch ein wenig Wärme abgeführt haben.
Was die Temperatur im unteren Teil des Diagramm sein soll, ist mir schleierhaft. Vielleicht ist da eine Tarot-Karte in den Verbrennungsraum geraten?
Beispiel: Bei 42 bar Enddruck beträgt die Zündnesttemperatur bei 0 Grad Celsius Umgebungstemperatur 500 Grad. In dem dünnen Film um meine Zündtröpfchen deutlich kälter. Da gelten auch Diffusionsgesetze.
Wahrscheinlich wurde hier eine Art Durchschnittstemperatur in Wandnähe gemessen, oder eben Karten gelegt. Die skizzierte Temperatur ist auch nicht die Durchschnittstemperatur, es sei denn, es wäre während der Verdichtung zusätzliche Luft eingeblasen worden.
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