Date: November 11, 2004 at 07:52:49
From: baffe, [62.134.32.25]
Subject: Zitronentechnik und Billiard mit richtig Masse im Spiel
Hi!
Ne Zeitlang hab ich auch mal an Loks gearbeitet.
Unsere großen Loks an den Braunkohlezügen hatten alle hydraulische Fahrwerke. Wie ein Citroen.
Wenn man in den elektronischen Eingeweiden gearbeitet hat, konnte man am Einfedern (!!!) deutlich spüren wenn jemand auf die 80 Tonnen Lok hochgeklettert ist!
Die Loks sind wirklich über die Gleise geschwebt. Was mich immer gewundert hatte, daß sich teilweise Baugruppen auflösten, Drähte von Steckern abflogen, Befestigungen ausrissen usw ... Das Lokpersonal sagte mir dann immer das käme von den enormen Erschütterungen. Enorme Erschütterungen? Hä? Wie denn? So ein Teil schwebt besser als jede Zitrone...
Dann habe ich es mal life erlebt. Lok versucht kleinen Güterzug anzuschieben, geht nicht, rutscht im nassen Kohleschleim auf den Gleisen. Lokführer steigt ab, fährt Lok mit Funkfernbedienung. Da war ich dann echt neugierig!
Kuppelt mit der ferngesteuerten Kupplung Lok vom Zug ab. Fährt mit der Lok ca 50m vom Zug weg. Hält an. Beschleunigt auf den Zug zu...
Jetzt sollte er langsam bremsen... Jetzt sollte er wirklich langsam bremsen... Der bremst nicht!!!
Und da waren sie die Erschütterungen!!!
Es ist wirklich deutlich hörbar wenn die Lok im Zugende "einschlägt" und die Pufferfedern der ersten Waggons bis zum Anschlag einfedern. Klack klack klack klack klack...
Aber der Zug stezte sich in Bewegung. Der Rest war für den Lokführer banal. Kupplung via Fernbedienung schließen, aufsteigen und langsam weiterschnuckeln.
! da baffe, der es nicht vermißt auf eingesauten Kohleloks zu arbeiten
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