Date: February 28, 2005 at 22:18:24
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Subject: Schröder drängt Ölstaaten zu Förderoffensive
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HOHE ENERGIEPREISE
Schröder drängt Ölstaaten zu Förderoffensive
Bei seiner Reise in die Golfstaaten hat Gerhard Schröder die Opec dazu aufgefordert, mehr Öl zu fördern. So soll der Anstieg des Ölpreises aufgehalten werden, der zuletzt wieder an Fahrt gewonnen hatte. "Wir sind sehr besorgt", sagte der Kanzler.
AFP
Kanzler Schröder in Kuweit: "Hauptaufgaben der nächsten Zeit"
Kuweit - Er hoffe, dass die Öl-Produzenten "alles daran setzen", die Fördermengen nicht einzuschränken, sondern eher auszuweiten, sagte Schröder bei seinem Besuch im Emirat Kuweit.
Der Kanzler äußerte sich nach einem Treffen mit dem kuweitischen Ministerpräsidenten
Scheich Sabah al-Ahmed al-Dschabir, dessen Land derzeit den Vorsitz in der Öl-Organisation Opec hat. "Wir sind an einem möglichst auskömmlichen Erdölpreis interessiert", sagte der Kanzler. Er räumte ein, bisher habe der Ölpreis noch keine negativen Auswirkungen auf die deutschen Exporte gehabt.
Auch die Förderländer müssten auf die weltwirtschaftlichen Auswirkungen des Preises "ein Auge werfen", sagte der Kanzler. Er wies darauf hin, dass er beim letzten G-8-Gipfel eine Initiative für mehr Transparenz auf den Öl-Märkten gestartet hat, um Preisspekulationen einzudämmen. "Das wird eine der Hauptaufgaben der nächsten Zeit sein."
Al-Sabah betonte, dass er "keineswegs glücklich" über den hohen Ölpreis sei. Er habe große Hoffnung, dass der Preis nicht noch weiter ansteigt. Er sprach sich für eine "gerechte Grenze" aus, die auch von den Abnehmerländern akzeptiert werde.
"Keinen Bedarf für eine Kürzung"
Kuweit gehört zu den größten Öl-Produzenten der Welt und verfügt über rund zehn Prozent der weltweiten Reserven. Der Präsident der Opec, Scheich Ahmed Fadeh al-Sabah, empfahl, die Förderquote von derzeit 27 Millionen Barrel pro Tag nicht zu kürzen. "Ich denke, bei diesen Preisen gibt es keinen Bedarf für eine Kürzung." Die Opec trifft sich am 16. März im iranischen Isfahan zu Beratungen über die Förderquote.
Al-Sabah kündigte an, das Kartell könne sogar eine Erhöhung der Produktion in Betracht ziehen, wenn die Preise hoch blieben. Der kuweitische Ölminister sagte zudem, man werde die Vorhersagen zu Veränderungen in der Nachfrage genau beobachten: "Wir glauben, dass die Nachfrage im zweiten Quartal ein wenig wachsen wird".
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Der US-Ölpreis war in der vergangenen Woche auf Grund des anhaltend kalten Wetters in Nordamerika und Europa und wegen andauernder Spannungen in Nahost über 50 Dollar pro Barrel (159 Liter) gestiegen. Auch der Preis für Opec-Rohöl hatte in der Vorwoche den höchsten Wert seit Oktober erreicht und kostete zuletzt über 45 Dollar pro Barrel.
Analysten und der saudiarabische Ölminister Al el-Naimi erwarten, dass die Ölpreise für den Rest des Jahres zwischen 40 und 50 Dollar pro Barrel pendeln werden.
Gruß Rhanie.
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