Date: March 10, 2005 at 23:55:03
From: Werner, [pd9fd137b.dip.t-dialin.net]
Subject: Leider doch
Hallo Uwe,
über das Thema habe ich vor 20 Jahren meine Ingenieurarbeit geschrieben. Der Trip war damals Kunststoff als Abgasleitung. Argwöhnisch beäugt von der Gilde der Schornsteinfeger, die nicht nur die Häuser abbrennen sahen, sondern auch ihre Funktion als Kaminputzer und Gebührenkassierer.
Heute ist das wohl etwas einfacher, aber das Kondensat, was bei der Unterkühlung der Abgase entsteht, ist tatsächlich nicht ohne. Lange Diskussionen gab es, ob man es einfach in den Gully kippen darf. Wilde Erfindungen wurden gemacht, das saure Kondensat zu neutralisieren.
Die Holländer sehen das nicht so verkniffen. Sie sagen, daß Abwässer im Schnitt ohnehin basisch sind (Seife, etc.) und mit saurem Kaminkondensat immer noch im basischen Bereich bleiben. Viele in Deutschland machen es einfach und haben irgendein Bratkartoffel-Agreement mit dem Kaminkehrer (Verzeihung: Abgasuntersucher).
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Ne tolle Lösung fand ich den Turbolader für die Heizung: Ein Standard-Lader vom LKW (wegen Geräusch) wird vor die Heizung geschaltet und drückt die Brennerseite auf ein halbes bis ein bar auf. Dann werden die Abgase unter Druck kondensiert, bis nix mehr geht und fahren durch die Turbine nach draußen. durch die Entspannung in der Turbine kühlt das Abgas auf Werte von etwa 0 °C ab und verläßt das Gebäude durch einen Kamin, der aufgrund der umgekehrten Wärmestromrichtung und des minimalen Wassergehaltes nicht mehr versotten kann. Die Ausbeute ist enorm, der Lader kaum belastet, also langlebig.
Allerdings gab es Theater mit Druckdichtheit des Kessels, Gestand in der Umgebung wegen fehlendem Auftrieb der Abgase. Ich weiß nicht, was aus diesem Konzept geworden ist.
Viele Grüße
Werner
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