Date: July 31, 2005 at 23:02:07
From: Hans Fürthbauer, [n758p010.adsl.highway.telekom.at]
Subject: Re: J. Siegfried Meurer
Hallo Hanomedes,
Anfang der 60-er Jahre hatte ich Gelegenheit, so einen MAN-Motor als LKW-Fahrer recht intensiv kennenzulernen.
Der Motor (ein D1246) hieß damals in Insiderkreisen "Flüsterer". Zurecht! Denn im Vergleich zu den anderen damaligen LKW-Motoren, ob Vorkammer-, Wirbelkammer- oder schon Direkteinspritzermotoren, war der Motor als Direkteinspritzer sehr leise. Das Zisch-Geräusch der abströmenden Druckluft des Luftpressers für die Druckluft-Bremsanlage beim Ansprechen des Druckreglers war da im Leerlauf des Motors fast dominanter.
Auch der Verbrauch lag niedriger als bei den oben genannten Motoren aus dieser Zeit.
Extrem lästig war jedoch die Abgastrübung und der Abgasgeruch nach einem Kaltstart. Das Abgas war graublau und der Geruch extrem penetrant. Die Abgaswolke war so dicht, daß die Ausfahrt aus dem einfachen, rückseitig offenen Unterstellraum sofort nach dem Start erfolgen mußte, um nicht zu ersticken und wegen der Rauchentwicklung auch noch ein "Blindflug" ohne jede Sicht nach hinten war. ...
Ein morgendlicher Kaltstart bei niedrigen Temperaturen unter -25°, wie z.B. im Winter 1962/63 und noch ausgeprägter 1963/64 fast den ganzen Jänner und Februar war problemlos, wenn man mit der Kaltstarthilfe (kräftige Benzinflamme im Saugrohr) richtig umgehen konnte. Mit Startpilot direkt in den Ansaugschnorchel am Ölbadluftfilter gespritzt, ging es auch.
Da könnte ich noch lange in der Erinnerungskiste kramen. Es ist aber mit dieser Motorentechnik schon Jahrzehnte vorbei.
MfG Hans F.
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