Date: December 11, 2005 at 21:55:10
From: Hans Fürthbauer, [195.3.113.55]
Subject: Re: Vielleicht haben es die Kollegen eh schon erwähnt ...
Hallo Rhanie,
Du hast ganz oben geschrieben: "Hindergrund ist, das gerade bei diesen Temps. oft nur wenig deltaT den Start in der 1. Umdrehung von ewigen Georgel trennt."
Es gibt neben der Außentemperatur noch eine andere, sogar vom Nutzer leicht zu gestaltende Einflußgröße auf das Startverhalten: die Anlaßdrehzahl. Denn die geht stark in den Verdichtungsdruck und die Verdichtungsendtemperatur, aber auch direkt über die Luftströmung in Deinen Vorkammern in die Gemischbildung ein.
Beispiel dazu: Als ich noch einen VW 1,6l-Diesel gefahren bin, war ich mir bei unseren doch manchmal recht tiefen Schluchti-Temperaturen nicht immer ganz sicher, ob ich den Motor nach einer kalten Nacht im Freien bei unter -20°C trotz 2 mal vorglühen zum Laufen bringen würde. Manchmal war es hart an der Grenze und das war extrem lästig, weil ich mir Ausfälle damals nicht leisten konnte.
Die typischen Maßnahmen zur Erhöhung der Starterdrehzahl auf elektrischer Seite, wie Reduzierung der Spannungsabfälle plus- und masseseitig in der Starterstromversorgung und in der Startersteuerung durch eine ordentliche Kontaktierung brachten eine Verbesserung, aber noch keinen durchschlagenden Erfolg.
Versuchsweise hab ich mir dann von einem einem befreundeten Transportunternehmer sein 10W-30 Motoröl geholt und das statt meinem bisherigen 15W-40 Baumarktöl eingefüllt. Was soll ich sagen: der Unterschied war so signifikant, daß ich mir dann immer wieder kalte Nächte gewünscht hab, um das neue Startgefühl bestätigt zu bekommen.
Der Wagen hatte damals so um die 50.000 km auf dem Tacho. Ich bin dann noch einen weiteren Winter damit problemlos gefahren und hab ihn sehr ungern, aber unvermeidlich, wegen des Umstiegs auf einen Firmenwagen verkauft.
Fazit: Meine erste Frage, wenn jemand über Startprobs seines Dieselmotors bei sehr tiefen Außentemperaturen klagt, geht in Richtung Motoröl.
MfG Hans F.
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