Date: April 26, 2006 at 10:27:33
From: Joachim S, [p5091f5de.dip.t-dialin.net]
Subject: Erdgeschichte...
Hi Pit,
ja, so ähnlich war das...
Um genau zu sein, die Uratmosphäre, in der das erste Leben entstand war frei von Sauerstoff und Wasserstoff. Es gab aber schon reichlich Wasser.
Und Sonne. Die Sonne schien ziemlich ungebremst aufs Wasser, und dissozierte dieses (extrem harter UV-Anteil) in O2 und H2. Letzteres entwich, weil zu "leicht fürs Schwerefeld", um es salopp zu formulieren. Hängt mit mittlerer Geschwindigkeit der Moleküle bei gegebener Temperatur und Fluchtgeschwindigkeit der Erde zusammen.
Der Sauerstoff blieb über, und der absorbiert die harte UV-Strahlung. (Nicht nur als Ozon, tut er grundsätzlich).
Es stellte sich dann ein Gleichgewicht ein, als genug O2 in der Luft war. Dieser Anteil war verblüffend gering, ich glaube so um die 0,3 %.
Das Leben entstand anärob. Und begann gleich alles aufzufressen, aus was es entstanden war (angereicherte höhere organische Moleküle, und sich gegenseitig). Sackgasse, so wäre das nie was geworden, wenn nicht die Fotosynthese erfunden worden wäre.
Und als es damit klappte, begannen die ersten (Einzeller)-Pflanzen systematisch damit, die Luft mit hochgiftigem Sauerstoff zu verpesten. Es wäre die nächste Sackgasse geworden, hätten die "anderen" Zellen nicht gelernt, den Sauerstoff zu nutzen. Und die Pflanzen haben gelernt, mit gewissen Sauerstoffmengen umzugehen, ohne dran zu krepieren.
Das fing so vor etwa 4 Milliarden Jahren an, und hat so ungefähr 3 Milliarden Jahre gedauert, bis das halbwegs im Gleichgewicht war. Da war dann auch die Entwicklung der Einzeller etwa so fortgeschritten und komplett wie heute.
In der restlichen Milliarde bis heute entstanden erst die Mehrzeller, das Leben auf dem Land vor etwa 500 Millionen Jahren.
Weiss ich alles aus "Im Anfang war der Wasserstoff", was ich neulich wieder vorgekramt habe.
Gruss Jo
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