Date: August 24, 2006 at 11:38:36
From: Funman, [cus-119-170.de.clara.net]
Subject: Bosch-Tablette oder Manschette und Elektrik überhaupt
Hallo Experten,
meine Erfahrung mit der Bosch-Tablette ist
eher negativ.
Ich habe die Bosch-Tablette im letzten Winter
spazierengefahren. Im Tank war Öl, dessen Fettflocken bis
ca. 40°C noch den Filter verstopfen. Strommessungen
haben ergeben, daß der Boschheizer unter 0°C gut
heizt, mit steigender Temp weniger und bei etwa
40°C heizt er kaum noch, Strom unter 1 A.
Da sind eben 2 PTC-Keramik-Pillen drin, die bei
höherer Temp praktisch abschalten. Das ist nicht neu,
"Gerda-" Wolfgang z.B. hat ähnliches gemessen und
geschrieben. Das heißt im Klartext, wenn Mineraldiesel
fest wird, heizt der Boschheizer gut, aber bei
diesem Pöl war das die falsche Zielgruppe. Ob ich das
Ding eingeschaltet hatte oder nicht, habe ich nicht
wirklich bemerkt.
Ich hab das Ding jetzt rausgeworfen und versuche es
im nächsten Winter mal mit einer Heizmanschette.
Ich habe eine aus ungarischer Handarbeit gekauft,
aus Stahlblech und Glimmer gebördelt. Das Ding heizt
mit 200 Watt, ohne PTC, ohne Temperaturabhängigkeit,
bis der Arzt kommt. Bei stehendem Motor ist die
Manschette nach 3 Minuten heiß und die Filterpatrone
beginnt sich zu erhitzen, nach 10 Minuten sind
Filter und Filterkopf knallheiß. Das hat die Bosch-Tablette
nie geschafft, weil da die PTC-Pillen eben nie viel
heißer als 40°C wurden, und der Wärmeübergang auf Filter
und Kopf auch zu wünschen übrig ließ. Wie soll die
Pillenscheibe auch das Pöl im Filter erhitzen? Die
Wärme kann da doch kaum hinkommen.
Nochmal was zum Thema elektrisch Heizen bringt nix,
weil Leistung zu gering, wie es oft zitiert wird.
Das ist nur die halbe Wahrheit, denn das eigentlich
Interessante ist der Grenzfall, bei dem der Filter
so zu ist, daß der Motor gerade noch läuft, also
sich gerade noch selbst erwärmen kann und sich damit
am Schopf aus dem Quark zieht. In diesem Punkt
gibt es keine Rücklaufmenge mehr und im Vorlauf fließt
nur noch der Leerlaufverbrauch. Überschlagen wir
mal: 2 Joule/°C für Pöl, 1L/h Verbrauch, 60°C
Temperhöhung, ergibt 33 Watt Leistungsbedarf. Zuzüglich
Verluste in die Umgebung. Das kann die Filtergängigkeit
retten. 200 Watt sollten also supi sein.
Tschüß, Hajo
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